
Fensterputzen gehört zu den Aufgaben, die kaum jemand gern erledigt. Es dauert, es ist anstrengend, und wenn man große Glasflächen oder schwer zugängliche Fenster hat, kann es sogar gefährlich werden. Genau hier sollen Fensterreinigungsroboter helfen – Geräte, die sich an die Scheibe saugen und automatisch für saubere Fenster sorgen.
Doch wie gut funktioniert das wirklich?
Ich habe den Ecovacs Winbot Mini, das günstigste Modell der bekannten Ecovacs Winbot-Reihe, getestet – ganz spontan und ohne Sponsoring. In meinem YouTube-Video siehst du den kompletten Praxistest in Echtzeit. Hier im Blogartikel gehe ich ausführlicher auf meine Erfahrungen ein, erkläre die Funktionsweise solcher Roboter und stelle das ganze Konzept kritisch infrage.
Inhalt
Was ist der Ecovacs Winbot?
Der Ecovacs Winbot ist ein sogenannter Fensterreinigungsroboter. Er soll automatisch Glasflächen reinigen, indem er sich mithilfe von Unterdruck an der Scheibe festhält, über die Fläche fährt und dabei Reinigungsflüssigkeit versprüht.
Ecovacs bietet verschiedene Modelle an – vom kompakten Winbot Mini, den ich ausprobiert habe, bis zu den High-End-Varianten wie dem Winbot W1 Pro oder dem Winbot W2 Omni.
Die Idee klingt erst einmal genial:
Einfach ansetzen, Knopf drücken, zurücklehnen – und der Roboter macht die Arbeit. Doch wie so oft zeigt sich erst in der Praxis, ob die Realität wirklich so bequem ist, wie die Werbung verspricht.
Aufbau und Funktionsweise
Der Ecovacs Winbot Mini ist ein recht kompaktes Gerät mit quadratischer Form und abgerundeten Ecken. Auf der Rückseite befinden sich die Reinigungs-Pads, die beim Betrieb über die Glasfläche gleiten. Im Inneren sorgt ein starkes Gebläse dafür, dass sich der Roboter mit Unterdruck an der Scheibe festsaugt.
Das Gerät arbeitet nicht mit einem Akku, sondern muss über ein Stromkabel betrieben werden. Zusätzlich gibt es ein Sicherungsseil, das man an einem festen Punkt befestigen soll – falls der Roboter die Haftung verliert. In meinem Fall hatte ich keine passende Halterung, also musste ich neben dem Fenster stehen, um notfalls eingreifen zu können.
Zum Lieferumfang gehört auch eine kleine Flasche Reinigungsflüssigkeit, die in den internen Tank gefüllt wird. Das geschieht über eine kleine Lasche, die man aufklappen kann. Danach einfach einschalten – und schon saugt sich der Roboter ans Fenster.
Der erste Test – spontan, ehrlich, ungeschönt
Ich wollte wissen, ob so ein Fensterroboter tatsächlich eine Erleichterung ist. Also: Gerät ausgepackt, Reinigungsmittel eingefüllt, angeschlossen – und los.
Beim Einschalten passiert erst mal das Beeindruckendste:
Der Winbot saugt sich mit einem kräftigen Zischgeräusch ans Glas und hält sich dort bombenfest. Dann beginnt er langsam, sich über die Scheibe zu bewegen.
Das sieht faszinierend aus – wie ein kleiner Roboter, der Schritt für Schritt über die Oberfläche kriecht. Gleichzeitig versprüht er regelmäßig feinen Nebel aus Reinigungsflüssigkeit, um das Glas zu befeuchten.
Der erste Eindruck:
Ja, es funktioniert – aber nicht perfekt. Besonders an stark verschmutzten Stellen oder an den Ecken hat der Winbot so seine Schwierigkeiten.
Er fährt nicht bis ganz in die Kanten, und wirklich eingetrockneter Schmutz lässt sich nur schwer entfernen.
Dazu kommt:
Draußen, wo Wind weht, wird der feine Sprühnebel teilweise einfach weggeblasen. Das ist natürlich ein Problem, wenn man die Außenseite eines Fensters reinigen will.

Zwischenfazit: Faszinierend, aber nicht fehlerfrei
Nach dem ersten Reinigungslauf meldet das Gerät: „Cleaning completed.“
Das Ergebnis?
Das Fenster sieht auf den ersten Blick sauberer aus, aber bei genauem Hinsehen erkennt man: Nicht alles ist weg. Vor allem an den Rändern und Ecken bleiben Spuren zurück.
Ich habe dann noch etwas mehr Reinigungsflüssigkeit nachgefüllt – fast zu viel, denn sie wäre beinahe wieder herausgeschossen – und das Ganze noch einmal auf der anderen Seite des Fensters getestet.
Diesmal war das Ergebnis besser, aber die grundsätzlichen Schwächen blieben sichtbar.
Unterm Strich war das Putzen mit dem Ecovacs Winbot Mini zwar interessant, aber keineswegs mühelos.
Denn: Bevor der Roboter überhaupt loslegen kann, muss man Strom und Sicherung vorbereiten, Reinigungsflüssigkeit einfüllen, das Gerät ansetzen – und am Ende muss man sowieso noch nachwischen.
Wie sinnvoll ist das Konzept eines Fensterroboters?
An dieser Stelle stellt sich die grundlegende Frage:
Braucht man wirklich einen Fensterroboter?
Ich finde: Das hängt stark vom Einsatzgebiet ab.
Für normale Haushalte mit ein paar Fenstern ist der Nutzen fraglich. Denn der Aufwand, den Roboter vorzubereiten, steht oft in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Zeitersparnis.
Wenn man stattdessen einfach kurz selbst mit einem Fensterleder über die Scheibe geht, ist man meist genauso schnell – wenn nicht sogar schneller.
Aber:
Wer große Glasfronten, Panoramafenster oder einen Wintergarten hat, der profitiert durchaus. Dort kann ein Winbot helfen, ohne dass man auf Leitern steigen oder riskante Verrenkungen machen muss. Gerade in höheren Etagen oder bei Dachfenstern ist der Sicherheitsaspekt nicht zu unterschätzen.
Ecovacs Winbot Mini vs. teurere Modelle
Mein Test bezieht sich auf den Ecovacs Winbot Mini, also das günstigste Modell.
Die größeren Versionen – etwa der Ecovacs Winbot W1 Pro oder W2 Omni – bieten deutlich mehr Komfort. Sie verfügen über größere Tanks, stärkere Sprühmechanismen, App-Steuerung und teilweise sogar automatische Basisstationen.
Doch trotz aller technischen Verbesserungen bleibt das Grundproblem dasselbe:
Ein Fensterroboter kann nicht in die Ecken fahren, erkennt Rahmen nur begrenzt und schafft hartnäckigen Schmutz nur bedingt.
In Tests anderer Portale wie Chip.de oder TechRadar werden diese Punkte ebenfalls genannt. Zwar wird die Reinigungsleistung der teureren Modelle gelobt, doch wirklich makellos wird es auch dort selten.
Vor allem kleine oder unregelmäßig geformte Fenster bringen die Geräte schnell an ihre Grenzen.
Strom, Sicherheit und Handhabung
Ein weiterer Punkt, den man nicht unterschätzen darf:
Fensterroboter wie der Winbot Mini brauchen Strom in Fensternähe. Ohne Steckdose in Reichweite geht nichts. Das kann in vielen Wohnungen oder Häusern zum Problem werden – vor allem bei Außenfenstern oder Balkontüren.
Ecovacs liefert zwar ein Sicherungsseil mit, aber das muss auch irgendwo befestigt werden können.
Im Alltag ist das gar nicht so trivial – und ehrlich gesagt, nicht jeder möchte Löcher in den Fensterrahmen bohren, nur um einen Roboter abzusichern.
Auch die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig. Zwar ist der Startvorgang simpel, doch das Abnehmen, Reinigen der Pads und Nachfüllen der Flüssigkeit gehören jedes Mal dazu. Und weil der Roboter nicht mit Akku arbeitet, hängt man ständig am Kabel.

Mein Fazit nach mehreren Anwendungen
Nach einigen Reinigungsdurchgängen mit dem Ecovacs Winbot Mini komme ich zu einem klaren Fazit:
Die Vorteile:
- Kein Risiko, auf Leitern zu steigen – ideal für hohe oder außenliegende Fenster
- Gleichmäßige, strukturierte Bewegung – der Roboter arbeitet gründlich, wenn die Bedingungen stimmen
- Interessante Technik und auf jeden Fall ein Hingucker
- Spart potenziell Zeit bei sehr großen Glasflächen
Die Nachteile:
- Vorbereitung dauert fast genauso lange wie das manuelle Putzen
- Reinigungsleistung an Ecken und Rändern unvollständig
- Nur mit Stromanschluss nutzbar – eingeschränkte Flexibilität
- Sicherheitssystem nicht optimal praktikabel
- Kein echter Zeitvorteil bei normalen Wohnungsfenstern
Für wen lohnt sich der Ecovacs Winbot?
Ich sehe den Nutzen vor allem in drei Szenarien:
- Große Glasflächen oder Wintergärten – Hier spart der Roboter wirklich Arbeit.
- Hohe, schwer erreichbare Fenster – Der Sicherheitsaspekt überwiegt.
- Technikliebhaber und Gadget-Fans – Wer Spaß an smarten Geräten hat, wird Freude am Experimentieren haben.
Für alle anderen ist es wahrscheinlich mehr Spielerei als echte Hilfe.
Denn der Reinigungsprozess ist nicht völlig automatisch – du musst das Gerät platzieren, sichern, starten, nachfüllen, nachwischen und wieder abnehmen.
Damit ist der Aufwand am Ende nicht wesentlich geringer, als wenn du selbst zum Fensterleder greifst.
Warum Ecovacs trotzdem vieles richtig macht
Trotz aller Kritik muss man Ecovacs zugestehen:
Das Unternehmen treibt das Thema Fensterroboter konsequent voran und bringt regelmäßig neue Modelle auf den Markt. Der Ecovacs Winbot W2 Omni, die neueste Version, zeigt, dass hier ernsthaft geforscht und weiterentwickelt wird.
Features wie:
- automatische Basisstation,
- intelligentes Sprühsystem,
- verbesserte Navigation und
- geneigte Reinigungsfähigkeit
zeigen, dass Ecovacs versucht, aus dem Nischenprodukt ein echtes Haushaltswerkzeug zu machen.
Und wer weiß – vielleicht sind die Geräte in ein paar Jahren so gut, dass sie wirklich eine echte Alternative zum manuellen Putzen darstellen.
Fazit: Lohnt sich der Ecovacs Winbot?
Wenn du wissen willst, ob der Ecovacs Winbot etwas für dich ist, kannst du dir mein Video auf YouTube ansehen – dort siehst du den Test in Aktion.
Aber kurz gesagt:
Der Ecovacs Winbot Mini funktioniert, wie versprochen – aber er ersetzt keinen Menschen.
Er kann unterstützen, erleichtern, vielleicht auch beeindrucken. Doch in seiner aktuellen Form bleibt er eher ein cleveres Gadget als eine echte Haushaltserleichterung.
Für große Glasflächen oder Panoramafenster kann er sinnvoll sein, in normalen Wohnungen dagegen weniger.
Wenn du Spaß an Technik hast und einfach mal ausprobieren willst, wie so ein Fensterroboter funktioniert, dann ist der Winbot Mini ein guter Einstieg.
Wenn du aber eine echte Zeitersparnis erwartest, wirst du wahrscheinlich enttäuscht sein.
Mein Tipp zum Schluss
Wenn du den Ecovacs Winbot ausprobieren möchtest, findest du den Link zum Produkt in der Videobeschreibung meines YouTube-Videos. Es handelt sich um einen Partnerlink – das heißt, wenn du über diesen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass es dich mehr kostet.
Ecovacs hat mit meinem Video nichts zu tun – ich habe den Roboter selbst gekauft, aus reiner Neugier.
Denn ich wollte wissen:
Kann ein Fensterroboter wirklich das Fensterputzen ersetzen?
Meine ehrliche Antwort lautet:
Noch nicht.
Aber vielleicht bald.