Saugroboter mit Absaugstation gibt es inzwischen wie Sand am Meer – aber meistens zu Preisen, bei denen man erstmal schlucken muss. In diesem Review geht es um einen Kandidaten, der genau da ausbricht: den Proscenic Q8 Max+. Ein Saug-Wisch-Roboter mit Absaugstation für rund 230 € – und damit ein echter Low-Budget-Vertreter.
Ich habe den Q8 Max+ in meiner Wohnung intensiv getestet, ihn durch mehrere Räume, Schwellen, Ecken und fiese Stellen geschickt – und war am Ende ehrlicherweise ziemlich überrascht, wie viel man hier für sein Geld bekommt.
👉 Das komplette Review mit Live-Aufnahmen, App-Durchgang und Praxistest findest du auch als Video auf YouTube:
Hier geht’s zum Video: „Dieser günstige Saugroboter war eine Überraschung! Proscenic Q8 Max+ Review“
Erster Eindruck & Preis: Ein echter Low-Budget-Kandidat
Der Proscenic Q8 Max+ kam klassisch über Amazon und lag bei mir bei rund 230 €. Für einen Saugroboter mit Absaugstation ist das schon eine ziemlich deutliche Ansage, wenn man bedenkt, dass viele bekannte Marken irgendwo zwischen 600 und 1.500 € liegen.
Schon beim Auspacken merkt man:
- Der Roboter ist etwas kleiner und leichter als viele High-End-Modelle.
- Das Design ist schlicht, aber modern – dunkles Finish, oben der typische „Laserturm“.
- Verarbeitungsqualität: für die Preisklasse absolut solide.
Ich hatte vorher u.a. den Ecovacs X11 im Test – ein ganz anderes Preis-Segment. Natürlich merkt man Unterschiede im Komfort, aber optisch und haptisch wirkt der Q8 Max+ nicht wie ein „Billigheimer“, der auseinanderfällt, wenn man ihn schief anschaut.
Lieferumfang: Viel drin für den Preis
Im Karton findet man:
- den Proscenic Q8 Max+ Saugroboter
- die Absaugstation (ohne Auffahrrampe)
- einen vorinstallierten Staubbeutel (ca. 3 Liter)
- ein großes Wischpad
- eine Hauptbürste mit Borsten und Gummilamellen (bereits montiert)
- eine Dreizack-Seitenbürste + Ersatz-Seitenbürste
- ein Ersatz-Wischpad
- ein Ersatzfilter
- eine kleine Reinigungsbürste
Für rund 229–230 € ist das ein ziemlich üppiger Lieferumfang. Viele Geräte in höheren Preisregionen sind da nicht großzügiger unterwegs.
Die Absaugstation selbst erinnert optisch an einen schlichten kleinen Küchen-Mülleimer oder einen Schubladen-Abfalleimer – keine Design-Revolution, aber funktional und kompakt. Der Staubbeutel fasst etwa 3 Liter, damit hat man im Alltag erstmal Ruhe, bevor wieder gewechselt werden muss.

Aufbau & Einrichtung: Schnell startklar
Der Aufbau geht schnell:
- Station aufstellen – idealerweise bündig an einer Wand.
- Roboter vor die Station setzen, etwas fummelig, weil keine Führungsschienen oder Rampe vorhanden sind.
- Strom einstecken, Roboter auf die Kontakte setzen.
- Proscenic App (Android/iOS) herunterladen.
- Account erstellen (E-Mail + Verifizierungscode, fertig).
- Gerät hinzufügen, Q8 Max+ auswählen.
- Roboter per 2,4 GHz WLAN verbinden (Standard bei Saugrobotern).
- Optional: Sprache des Roboters auf Deutsch umstellen, Firmware-Update prüfen.
Die App-Einrichtung lief im Test problemlos und schnell, die App spricht Deutsch, während der Roboter anfangs noch auf Englisch quasselt – das lässt sich aber umstellen.
App & Funktionen: Überschaubar, aber ausreichend
Die Proscenic-App ist nicht die umfangreichste, aber sie deckt das Wichtigste ab. Du kannst u.a.:
- den Roboter starten/stoppen
- Karten anzeigen (nach der ersten vollständigen Reinigung)
- Räume erkennen und benennen
- Reinigungszeiten einstellen
- „Bitte nicht stören“-Zeiten konfigurieren
- den Verschleiß von Hauptbürste, Seitenbürste und Filter verfolgen
Die App zählt also mit, wie viele Betriebsstunden vergangen sind, bis die Komponenten gewechselt werden sollten. Solche Wartungs-Infos kennt man sonst eher von teureren Geräten – schön, dass das hier auch mit an Bord ist.
Was etwas fehlt, sind extrem tiefgehende Einstellungen oder Komfortfunktionen, wie man sie von Oberklasse-Geräten kennt. Aber: Für das, was man in dieser Preisklasse erwartet, ist das absolut okay.
Navigation & Kartierung: Schnell und strukturierter als erwartet
Der Q8 Max+ erstellt bei der ersten Fahrt eine Karte deiner Wohnung. Im Test ist er:
- zunächst die Ränder entlang gefahren,
- dann in Bahnen die Flächen abgearbeitet,
- hat zwei Räume sauber erkannt (Room 1, Room 2).
Positiv auffällig:
- Er fährt relativ schnell – deutlich flotter als manche High-End-Modelle, die sehr vorsichtig unterwegs sind.
- Er hält die Bahnen mit etwas Abstand zueinander, aber das Ergebnis wirkt trotzdem sauber.
- Er kommt recht nah an Möbeln und Schränken vorbei, ohne ständig irgendwo gegenzubrettern.
An Schwellen zögert er manchmal kurz, schafft sie im Test aber. Unter Heizkörpern oder Betten kann der Turm natürlich zum limitierenden Faktor werden, aber insgesamt wirkt das Navigationsverhalten für den Preis wirklich ordentlich.
Lautstärke: Überraschend angenehm
Während der Q8 Max+ vor allem am Anfang kartiert, ist er auffallend leise. Erst wenn der eigentliche Saugmodus („Auto Clean“) startet, zieht die Lautstärke an – aber auch dann bleibt er auf einem erträglichen Niveau, insbesondere im Vergleich zu manchen anderen Staubsaugerrobotern mit Absaugstation.
Klar, die „Stimme“ des Roboters ist jetzt nicht High-End-Lautsprecherqualität – leicht blechern, bisschen genuschelt – aber das ist am Ende eher ein Gimmick. Funktional passt alles.
Saugleistung im Alltag: Klein, aber oho
Im Praxistest ging es für den Q8 Max+ durch:
- mehrere Räume
- Ecken, Tisch- und Stativbeine
- Bereiche mit Krümeln und leichten Verschmutzungen
Mein Zwischenfazit nach der ersten vollständigen Saug- und Wischrunde:
- Hinderniserkennung: ordentlich. Er arbeitet sich gut um Stuhlbeine, Bett, Stative herum.
- Randreinigung: Er fährt sehr nah an Möbeln entlang. Beim Wischen kommen wir gleich noch zum Knackpunkt.
- Saugergebnis: Krümel, die ich vor dem Test gezielt „ertastet“ hatte, waren hinterher weg.
Für einen Roboter in der 230-€-Klasse liefert der Q8 Max+ ein wirklich gutes Reinigungsergebnis. Perfekt wird es in diesem Preisbereich nie – aber für den normalen Alltag, vor allem auf Hartböden, ist das Saugergebnis absolut überzeugend.
Wischen: Funktional, aber mit einem klaren Haken
Der Proscenic Q8 Max+ ist ein Saugroboter mit Wischfunktion, aber man muss realistisch bleiben:
In diesem Preisbereich bekommst du keine High-End-Wischstation mit automatischer Reinigung, Trocknung und vibrierenden Pads.
So funktioniert das Wischen beim Q8 Max+:
- Hinten am Roboter sitzt ein Wassertank mit aufgesetztem Wischpad.
- Der Tank wird manuell befüllt. Die Öffnung könnte gerne ein paar Millimeter größer sein – mit manchen Wasserhähnen wird das etwas fummelig.
- Das Wischpad zieht beim Fahren hinterher.
Wichtige Punkte:
- Er kommt mit dem Wischpad nicht ganz bis an den Rand, weil es eben hinten befestigt ist. Das ist bei dieser Bauweise normal.
- Für leichten Alltagsschmutz ist die Wischfunktion okay, echte eingetrocknete Flecken und grobe Verschmutzungen sind aber – wie bei vielen anderen Geräten – eher Handarbeit.
Der große Nachteil: nasses Wischpad + empfindlicher Boden
Und jetzt der entscheidende Schwachpunkt, den man wissen muss:
- Die Station trocknet das Wischpad nicht.
- Wenn der Roboter nach dem Wischen zurück an die Station fährt, bleibt das Pad nass.
- Der Roboter steht dann beim Laden mit einem nassen Wischpad auf deinem Boden.
Das ist bei robustem Boden wie Vinyl noch okay. In meinem Fall war das kein Problem.
Aber:
- Hast du Laminat oder einen empfindlichen Holzboden, kann die Feuchtigkeit auf Dauer zu Aufquellen und Schäden führen.
Das bedeutet in der Praxis:
👉 Nach jedem Saug- und Wischvorgang solltest du das Wischpad abnehmen und separat trocknen.
Das ist nicht superkomfortabel, aber genau hier zeigt sich der Unterschied zu Geräten, die 1.000 € und mehr kosten – dort übernehmen Trocknung & Co. oft die Stationen.
Ein Workaround wäre, eine Matte unter die Station zu legen (z.B. eine einfache Fußmatte), die Feuchtigkeit besser abkann. Trotzdem bleibt: Manuelle Arbeit ist hier Pflicht, wenn du deinen Boden schützen willst.
Absaugstation: Kleines Kraftpaket
Die Absaugstation arbeitet zuverlässig:
- Nach der Rückkehr zur Station wird der Staubbehälter im Roboter automatisch geleert.
- Der 3-Liter-Beutel sorgt dafür, dass du viele Wochen Ruhe hast, bevor du ihn wechseln musst.
Was fehlt, ist eine kleine Auffahrrampe oder Führung, dadurch kann das Andocken beim manuellen Aufstellen etwas fummelig sein. Im normalen Betrieb, wenn der Roboter selbstständig zurückfährt, klappt es aber gut.
Für wen eignet sich der Proscenic Q8 Max+?
Der Q8 Max+ ist nicht für jeden der perfekte Roboter – aber für bestimmte Szenarien passt er richtig gut.
Gute Wahl, wenn…
- du eine kleinere bis mittelgroße Wohnung hast (2–3 Zimmer)
- hauptsächlich Hartböden wie Vinyl, Fliesen oder pflegeleichte Oberflächen
- du keinen Wert auf Luxusfunktionen wie Pad-Waschanlage, Heißlufttrocknung oder Laser-Lichtshow legst
- du einen günstigen Einstieg in die Welt der Saugroboter mit Absaugstation suchst
- du bereit bist, das Wischpad nach dem Wischen manuell zu entfernen und zu trocknen
Weniger ideal, wenn…
- du empfindliches Laminat oder Parkett hast und keine Lust auf Matten & Workarounds
- du erwartest, dass der Roboter komplett alles autonom erledigt, inklusive Wischpad-Trocknung
- du sehr große Flächen und viele Teppiche hast und maximale Tiefenreinigung erwartest
Fazit: Viel Roboter für wenig Geld – mit bewusstem Kompromiss
Unterm Strich bleibt für mich:
- Der Proscenic Q8 Max+ ist ein echter Preis-Leistungs-Kracher.
- Die Saugleistung, die Navigation, die App-Stabilität und der Lieferumfang sind in dieser Preisklasse wirklich stark.
- Die Absaugstation nimmt dir im Alltag viel Arbeit ab, der Staubbeutel hält lange.
- Die Wischfunktion ist ein nettes Extra, aber kein Ersatz für ein High-End-Wischsystem – vor allem wegen des nassen Pads auf empfindlichen Böden.
Wenn du damit leben kannst, das Wischpad nach jedem Saug- und Wischvorgang kurz abzunehmen und trocknen zu lassen, bekommst du für um die 230 € einen Roboter, der dir den Alltag deutlich erleichtert – ohne dein Konto zu sprengen.
YouTube-Video zum Test
Wenn du den Proscenic Q8 Max+ in Aktion sehen willst – inkl. Live-Fahrten durch die Räume, App-Bildschirmaufnahme und meinem spontanen Kommentar – dann schau unbedingt in mein Video rein: