
Der Mammotion Yuka Mini sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff unter Gartenfreunden. In Foren, Social Media und auf YouTube wird er häufig zusammen mit dem Navimow als einer der spannendsten Mähroboter der Saison 2025 genannt. Zeit also, das kompakte Modell selbst unter die Lupe zu nehmen – und zwar ganz ohne Herstellerkooperation, Schönfärberei oder Werbefilter.
Inhaltsverzeichnis
Ich habe den Yuka Mini 500 zum regulären Preis von 799 € bei Amazon gekauft, wo er derzeit mit rund 4,2 von 5 Sternen bewertet ist. Die Kundenmeinungen reichen von Begeisterung bis zu deutlicher Kritik – vor allem bei Navigation, Einrichtung und Verbindung. Genau hier wollte ich ansetzen: objektiv testen, Schwächen benennen und Stärken hervorheben.
Unboxing – kompakt, schick und vollständig ausgestattet
Der Yuka Mini kommt in einem aufgeräumten Paket. Im Lieferumfang enthalten sind:
- Der Mähroboter selbst
- Bodenplatte für die Ladestation
- Netzteile für Roboter und RTK-Antenne
- RTK-Antenne inklusive Gestänge und Bodenhalterung
- Ersatzmesser, Schrauben und ein (zugegebenermaßen einfacher) Schraubendreher
- Bedienungsanleitung
Das Design wirkt modern und wertig, die Bauform ist klein und leicht – perfekt für kleine bis mittlere Gärten. Die Schnitthöhenverstellung erfolgt manuell, was in dieser Preisklasse keine Überraschung ist.
Einrichtung – einfache App, kleiner Stolperstein
Die Einrichtung des Yuka Mini läuft primär über die Mammotion-App. Konto erstellen, WLAN verbinden, RTK-Referenzstation hinzufügen – alles innerhalb weniger Minuten erledigt. Positiv: Der Roboter wurde sofort erkannt, obwohl ich bei der Einrichtung mehrere Meter entfernt war.
Erste kleine Schwäche: Beim ersten Versuch, den Arbeitsbereich zu kartieren, wurde die Karte nicht gespeichert. Das bedeutete, ich musste die gesamte Grenzfahrt noch einmal wiederholen. Ärgerlich, aber kein Weltuntergang – und vermutlich ein Einzelfall.
Navigation – leise, präzise und erstaunlich robust
Beim Navigieren zeigt der Yuka Mini, warum er so beliebt ist. Die Steuerung in der App ist extrem feinfühlig, besonders beim Abfahren der Grundstücksgrenze. Selbst unter schwierigen Bedingungen wie dichter Baumkrone (Magnolie) oder Hecken arbeitet er zuverlässig – und das trotz reinem RTK-System ohne Begrenzungskabel.
Auffällig: Er ist sehr leise. Zwar nicht ganz so leise wie der Navimow, aber immer noch auf einem Niveau, das ungestörtes Arbeiten im Garten erlaubt.
Mähleistung – gutes Schnittbild, begrenzte Akkulaufzeit
Der Yuka Mini ist für Flächen bis 500 m² ausgelegt. In meinem Testgarten mit 250 m² benötigte er im Standardmodus rund 7 Stunden, um die Fläche komplett zu bearbeiten – inklusive Ladepausen.
Die Eckdaten im Überblick:
- Akku: 2,4 Ah
- Mähdauer pro Akkuladung: ca. 60–70 Minuten
- Ladezeit bis 90 %: ca. 45 Minuten
- Geräuschpegel: sehr leise, angenehm im Betrieb
Im Schnellmodus (0,6 m/s statt 0,3 m/s) verkürzt sich die Mähzeit deutlich – er fährt die Flächen dann in etwa 3 Stunden ab, verbraucht aber natürlich mehr Akku pro Einsatz. Das Schnittbild ist in beiden Modi sauber und gleichmäßig.

Randmähen – solide, aber nicht perfekt
Beim Randschnitt liefert der Yuka Mini gemischte Ergebnisse. Etwa 90 % der Kanten bearbeitet er exakt, doch an einigen Stellen fährt er etwas über den Rand hinaus oder lässt Engstellen aus.
Positiv: Dank der präzisen manuellen Steuerung in der App lassen sich solche Stellen schnell nacharbeiten. Negativ: Eine Feineinstellung für den Randabstand gibt es in der App nicht – hier wäre ein Update wünschenswert.
Hindernisse und Geländegängigkeit
Mit Unebenheiten kommt der Yuka Mini gut klar. Selbst sandige Bereiche und eine leichte Bodensenke von etwa 5 cm meistert er ohne Gripverlust. In meinem Test fuhr er auch problemlos über schmale Wege und unter Hecken, ohne die Orientierung zu verlieren.
Ein Kritikpunkt: Bleibt er stecken, gibt es nicht immer eine Push-Mitteilung. So kann es passieren, dass er im Problemfall einige Zeit unbemerkt stillsteht.
Die App – übersichtlich mit kleinen Schwächen
Die Mammotion-App ist übersichtlich und intuitiv aufgebaut. Wichtige Einstellungen wie Mähgeschwindigkeit, Messer-Drehzahl oder Nachtbetrieb sind schnell gefunden. Übersetzungsfehler sind selten – nur bei der Installation stolperte ich über einen kleinen Textfehler.
Praktische Funktionen:
- Mähgeschwindigkeit einstellbar (0,3 oder 0,6 m/s)
- FPV-Modus mit Livebild der Frontkamera
- Manuelle Steuerung zum gezielten Nachmähen
- Arbeitsprotokolle mit Flächen- und Zeitangaben
Fehlende Funktionen:
- Keine individuelle Einstellung des Randabstands
- Push-Mitteilungen bei Problemen nicht immer zuverlässig
FPV- und Fernsteuerungsmodus – Spaßfaktor inklusive
Der FPV-Modus ist zwar kein Muss für den Alltag, aber ein witziges Extra. Die Bildqualität ist einfach, aber stabil und mit geringer Verzögerung. Über die Fernsteuerung lässt sich der Roboter punktgenau manövrieren – perfekt für schwer zugängliche Ecken.
Akku und Ladeverhalten
Im Standardmodus fährt der Yuka Mini mit einer Akkuladung etwa 60–70 Minuten, bevor er automatisch zur Ladestation zurückkehrt. Er lädt bis 90 % auf und setzt dann den Mähvorgang fort. Die Angabe der Restzeit in der App bezieht sich allerdings nur auf die Mähzeit, nicht auf die Ladezeit.
Stärken und Schwächen im Überblick
Vorteile:
- Sehr präzise Navigation, auch unter Bäumen und Hecken
- Leises Betriebsgeräusch
- Einfache Einrichtung und Bedienung
- Gute App-Struktur
- FPV- und Fernsteuerungsfunktion
- Solide Schnittqualität
Nachteile:
- Akkuleistung begrenzt, mehrere Ladezyklen pro Tag nötig
- Randmähen nicht immer perfekt
- Keine Push-Mitteilung bei allen Störungen
- Keine Feineinstellung für Randabstand
Fazit – Empfehlenswert für kleine und mittlere Gärten
Der Mammotion Yuka Mini hat im Test bewiesen, dass er mehr ist als nur ein Social-Media-Hype. Seine präzise Navigation, das leise Arbeiten und die zuverlässige Schnittqualität machen ihn zu einem attraktiven Gerät für Gärten bis etwa 500 m².
Wer allerdings erwartet, dass er große Flächen in einem einzigen Durchgang schafft, sollte die begrenzte Akkulaufzeit im Hinterkopf behalten. Für kleinere Gärten ist er jedoch eine hervorragende Wahl – und bietet mit FPV- und Fernsteuerung sogar ein bisschen Technik-Spaß für den Besitzer.
Mit 799 € liegt der Preis im fairen Bereich für die gebotene Leistung. Wer Wert auf eine perfekte Kantenbearbeitung legt, muss eventuell manuell nacharbeiten – alle anderen bekommen einen zuverlässigen und einfach zu bedienenden Mähroboter, der im Alltag überzeugt.
Kurz gesagt:
Der Yuka Mini ist kein Wundermäher, aber ein rundum solider, leiser und präziser Helfer, der in seiner Klasse sehr weit vorne mitspielt. Wer bereit ist, kleine Schwächen in Kauf zu nehmen, bekommt viel Mähroboter fürs Geld.