Twiliner Erfahrungen – genau darum geht’s in diesem Artikel. Ich bin mit dem Twiliner von Zürich nach Barcelona gefahren und habe Europas ersten „echten“ Nachtbus getestet, der sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt, sondern wie eine Business Class auf Rädern: Lie-Flat Sitze, ein Service-Konzept mit Busbegleiter – und das Ganze als Nachtfahrt quer durch die Schweiz, Frankreich bis nach Spanien.
Ich hatte vor Jahren schon darüber gesprochen, dass so ein Produkt in Europa fehlt. Jetzt ist es da. Und vorweg: Es war eine grandiose Erfahrung – mit ein paar Startschwierigkeiten, die man einem brandneuen Angebot durchaus verzeihen kann.
In diesem Artikel
Was ist der Twiliner – und warum sprechen alle darüber?
Der Twiliner ist nicht einfach „ein bequemer Fernbus“. Er ist Europas erster Anbieter, der sich an einen Lie-Flat Sitz in einem Bus herantraut – also an etwas, das man eher aus asiatischen Sleeper-Bussen oder (ganz klar) aus der Luftfahrt kennt. Der Anspruch ist: richtig schlafen, nicht nur „irgendwie dösen“.
Das Besondere: Die Sitze wurden zusammen mit Airline Interior Services aus England entwickelt – einer Firma, die normalerweise Innenausstattung und Sitze für Airlines umsetzt. Genau dieses Know-how merkt man dem Konzept an: Es geht nicht um eine umgeklappte Standard-Sitzbank, sondern um ein System, das sich anfühlt wie ein Premium-Produkt.
Twiliner Erfahrungen starten bei mir schon vor der Abfahrt – denn diese Fahrt war nicht „mal eben eine Busfahrt“, sondern ein Ereignis.
Start in Zürich: sauber, organisiert – und (gefühlt) ein anderes Universum
Los ging’s am Busbahnhof Zürich, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Und ich musste direkt wieder feststellen: Zürich kann Infrastruktur. Überall Infostelen mit Abfahrten, Plan, Orientierung – und insgesamt ein sehr aufgeräumter Eindruck.
Ich war relativ früh da und habe vorher noch Zeit am Zürcher Hauptbahnhof verbracht. In zwei Stunden habe ich dort einiges gesehen: Schweizer Züge, Railjets, einen deutschen IC und sogar einen TGV.

Was ich aber wirklich bemerkenswert fand: Keine einzige Verspätungsdurchsage. Kein „Wir verzögern uns um…“, keine hektischen Ansagen. Das klingt wie eine Kleinigkeit – setzt aber direkt den Ton: Die Reise startet entspannt.
Der Moment, wenn der Twiliner einfährt
Als der Bus dann endlich auftauchte, war es dieser typische Moment, den man kennt, wenn man auf ein neues Produkt lange wartet: „Okay – jetzt ist es wirklich real.“
Und ja: Für mich war es gefühlt ein kleines „Two-and-a-half-years-later“-Finale. Denn ich hatte schon vor zweieinhalb Jahren in einem Nachtbus-Video gesagt, dass Twiliner hoffentlich kommt – als echte Alternative zu Nachtbus-Komfort, wie man ihn bisher in Europa eben (noch) nicht kannte.
Der erste Eindruck: brandneu, sauber, modern – und der typische „Neugeruch“, den man sonst eher aus frisch ausgelieferten Zügen oder Flugzeugen kennt.

Sitzplätze & Layout: wenig Plätze, viel Raum
Ein riesiger Unterschied zu klassischen Fernbussen ist die Platzanzahl. Hier geht’s nicht um Masse, sondern um Komfort.
Im Twiliner gibt es insgesamt 21 Sitzplätze:
- 3 Plätze im Untergeschoss
- 18 Plätze im Oberdeck
- das Oberdeck ist nochmal aufgeteilt: 12 Sitze vorne, 6 Sitze hinten
- getrennt durch eine Art Galley-Bereich, dazu Vorhänge für mehr Privatsphäre
Das allein sagt schon alles: Der Twiliner ist kein Bus für „so viele Tickets wie möglich“, sondern für „so gut schlafen wie möglich“.
Und das ist ein wichtiger Teil meiner Twiliner Erfahrungen: Du spürst dieses Premium-Konzept nicht erst, wenn du liegst – sondern schon daran, wie viel Platz du pro Person hast.

Amenity Kit, Decke & Details: kleine Dinge, die viel ausmachen
Jeder Sitz kommt mit einem Amenity Kit. Für mich sind das genau die Details, die aus „nice“ ein „wow“ machen. Man bekommt außerdem:
- ein richtiges Kissen (nicht dieses dünne Deko-Teil)
- eine Decke
- eine Mülltüte
- Teppichboden im Bereich
- Stromversorgung: USB-A und USB-C
Und dann gibt’s den Tisch: Der ist nicht dauerhaft im Weg, sondern wird bei Bedarf eingeklickt. Und er sitzt auf einer angenehmen Höhe – nicht auf Armlehnen-Level, sondern etwas höher. Das klingt banal, aber wenn du unterwegs arbeiten willst, ist das ein Gamechanger.
Der Sitz: Business Class Gefühl – auf der Straße
Jetzt zum Herzstück: dem Lie-Flat Sitz.
Der Sitz lässt sich per Knopfdruck in etwa 60 Sekunden in die Liegeposition bringen. Dabei fährt:
- die Rückenlehne runter
- die Fußstütze hoch (elektrisch)
- das gesamte System verwandelt sich in ein Bett-Setup
Was hier spannend ist: Der Twiliner hat ein Sicherheitskonzept, das in Europa überhaupt erst ermöglicht, so zu fahren. Statt einfach „flach hinlegen und hoffen“, gibt es einen Sicherheitssack / Fußsack, der mit Schnallen fixiert wird. Dadurch bleibt man in Position, hat Sicherheit – und trotzdem eine brauchbare Bewegungsfreiheit.
Das ist nicht nur „Gimmick“. Das ist die technische Antwort auf die Frage: Wie kann ich Lie-Flat in einem Fahrzeug anbieten, das im Straßenverkehr fährt und Sicherheitsanforderungen erfüllen muss?
Der Busbegleiter: Gabriele als Teil des Erlebnisses
Ein weiteres Element, das meine Twiliner Erfahrungen deutlich geprägt hat: der Busbegleiter. In meinem Fall hieß er Gabriele – super freundlich, präsent, hilfsbereit und genau die Art von Service, die man sonst eher im Flugzeug erwartet.
Er hat mir:
- den Sitz erklärt
- mir eine Decke gebracht
- Hinweise zum Onboard-Portal gegeben
- generell dieses Gefühl vermittelt: „Du bist hier nicht einfach ein Ticket.“
Das macht viel aus. Denn luxuriös ist nicht nur der Sitz – luxuriös ist auch das Gefühl, gut betreut zu sein.
Das Video zum Beitrag
Wenn du meine Twiliner Erfahrungen nicht nur lesen, sondern wirklich sehen willst: Im passenden YouTube-Video nehme ich dich komplett mit auf die Nachtfahrt von Zürich nach Barcelona. Du bekommst dort alle Eindrücke aus erster Hand – vom Boarding am Busbahnhof über den Lie-Flat Sitz im Detail, die Ausstattung und Privatsphäre bis hin zum echten Schlaf-Test und der Ankunft am Morgen. Schau dir das Video gern an und schreib mir danach in die Kommentare, ob du Twiliner eher als Alternative zum Nachtzug siehst – oder ob du trotzdem Team „Zug“ bleibst.
WLAN & Onboard-Portal: Startschwierigkeiten, aber verkraftbar
Nicht alles war perfekt – und das gehört fairerweise zu echten Erfahrungsberichten dazu.
Das WLAN hatte Probleme. Am Anfang war es schlicht nicht verfügbar. Später stellte sich heraus: Bei einem Service war wohl eine Batterie abgeklemmt und vergessen worden – danach lief der Router wieder.
Aber: Selbst als es „wieder gehen sollte“, blieb es in der Praxis wackelig. Das war vor allem deshalb schade, weil das Onboard-Portal (mit Videos, Infos und Snack-Kauf) daran hängt. Ohne WLAN kein Portal – und damit auch keine Snacks per System.
Ist das schlimm? Nicht dramatisch. Aber es ist ein Punkt, den Twiliner unbedingt stabil bekommen sollte, weil er zum Premium-Konzept dazugehört. Für mein Video war es einfach schade, weil ich das Portal gerne gezeigt hätte.
Schlafqualität: besser als erwartet (und das ist fast untertrieben)
Um 23 Uhr ist offiziell Ruhezeit. In meinem Bus waren insgesamt nur etwa sieben Leute: vier Fahrgäste, zwei Fahrer, Gabriele. Also ohnehin sehr entspannt.
Gegen 23:30 Uhr habe ich mein „Bett bezogen“:
- Sitz in Liegeposition
- Bettlaken drunter
- Kissen bezogen
- Sicherheitssack herausgeholt, fixiert
- Beckengurt zusätzlich über die Decke gesichert
Und dann: schlafen.
Ich hatte ehrlich gesagt kurz Sorge, dass es holprig wird. Ein Bus bleibt ein Bus. Straßen sind Straßen. Ein Nachtzug ist meist ruhiger. Aber: Ich war wirklich überrascht.
Ich habe mehr als sechs Stunden geschlafen. Einmal kurz wach, umgedreht, weitergeschlafen. Aufgewacht bin ich in Girona gegen 7 Uhr – und vor allem: entspannt. Kein „gerädert“, kein Kopfweh, keine schlechte Laune.
Das ist für mich der Kernpunkt: Twiliner Erfahrungen sind am Ende Schlaf-Erfahrungen. Und da liefert der Bus deutlich mehr, als ich erwartet hatte.
Badezimmer & Ausstattung: nicht „okay“, sondern richtig gut
Ich war auch im Bad – und das ist wirklich erwähnenswert. Das Badezimmer war:
- sauber
- modern
- mit beleuchtetem Spiegel
- inklusive Handwaschbereich
Auch der kleine Bereich / Raum (unten) war gut ausgestattet. Und selbst Kleinigkeiten wie Seife wirkten „absichtlich gewählt“ und nicht „irgendein Standardspender“.
Das sind diese Signale: Hier möchte jemand Premium liefern.

Temperatur & Lüftung: unten zu warm
Ein Punkt, der im Verlauf auftauchte: Die Heizung/Lüftung war unten im kleinen Raum (mit den drei Plätzen) wohl zu stark. Da wurde es laut meiner Wahrnehmung Richtung 30° – und die Wärme zog etwas nach oben.
Das war nicht trip-ruinend, aber definitiv ein Optimierungspunkt. Gerade bei einem Luxusprodukt sind Temperaturzonen entscheidend. Wer Lie-Flat schläft, möchte nicht schwitzen.
Route, Preis & Transparenz
Ich war unterwegs auf der Route Zürich – Barcelona. Zusätzlich gibt es eine zweite Route: Zürich – Amsterdam.
Preislich liegt das Ticket regulär bei ungefähr 156 Franken (je nach Datum und Auslastung). Hier könnt ihr buchen!
Ganz wichtig: Transparenz. Ich wurde von Twiliner eingeladen und habe für mein Ticket nichts bezahlt. Das ändert aber nichts daran, dass ich hier meine echte Erfahrung wiedergebe – inklusive Kritikpunkten wie WLAN und Temperatur.
Twiliner vs. Nachtzug: Konkurrenz oder neue Kategorie?
Spannend ist der Vergleich mit dem Nachtzug. Preislich bewegt sich Twiliner ungefähr in einer Region, die man auch von Nachtzug-Angeboten kennt.
Der größte Unterschied:
- Nachtzug ist oft leiser
- Twiliner bietet aber ein sehr langes „Bett“-Setup (Lie-Flat)
- man hat viel Privatheit, wenig Leute, viel Raum
Auf manchen Strecken wird Twiliner auch schlicht konkurrenzlos sein – weil Nachtzug-Angebote nicht überall vorhanden sind oder nicht (mehr) geplant werden.
Ankunft in Barcelona: Barcelona Nord statt Sants
Ursprünglich war wohl Barcelona Sants vorgesehen, dann wurde aber auf Barcelona Nord gewechselt. Begründung: weniger Stau, bessere Metro-Anbindung – und fußläufig teilweise näher, zum Beispiel Richtung Strand.
Gegen etwa 9:30 Uhr kam ich an. Und ich hätte wirklich noch sitzen bleiben können – weil nicht nur die Nacht gut war, sondern auch der Sitzkomfort am Morgen.
Am Ende war da dieses Gefühl: „Okay, das ist nicht einfach ein Bus. Das ist ein neues Produktsegment.“

Fazit: Meine Twiliner Erfahrungen in einem Satz
Twiliner ist für mich aktuell der luxuriöseste Bus Europas – und der erste Nachtbus, bei dem man wirklich sagen kann: Ich habe geschlafen, nicht nur überlebt.
Was ich besonders stark fand:
- echte Lie-Flat Sitze
- sehr viel Platz durch geringe Sitzanzahl
- hochwertige Details (Kissen, Decke, Tisch, Strom)
- Busbegleiter-Service (großer Pluspunkt!)
- Schlafqualität überraschend gut
Was noch besser werden sollte:
- WLAN/Onboard-Portal stabil bekommen
- optional: kleines Frühstück (nicht nötig, aber „Premium“-Bonus)
Wenn Twiliner dieses Konzept sauber skaliert und die kleinen Kinderkrankheiten beseitigt, sehe ich dafür einen echten Markt. Und ich bin sehr gespannt, welche Strecken als Nächstes kommen.
FAQ: Twiliner Erfahrungen (kurz & Google-Rich-Snippet-Style)
Was sind die Twiliner Erfahrungen im Kurzfazit?
Sehr hoher Komfort, echte Lie-Flat Sitze, überraschend gute Schlafqualität
Was ist der Twiliner?
Der Twiliner ist ein Premium-Nachtbus mit Lie-Flat Sitzen im Business-Class-Stil für echte Nachtreisen.
Warum heißt es „Europas erster echter Nachtbus“?
Weil das Konzept auf Schlafen ausgelegt ist: wenige Plätze, viel Raum, mehr Privatsphäre und ein Lie-Flat System für den Straßenverkehr.
Wie bequem sind die Lie-Flat Sitze im Twiliner?
Sehr bequem: elektrisch verstellbar, lange Liegefläche, gutes Setup fürs Schlafen.
Kann man im Twiliner wirklich schlafen?
Ja. In meinen Twiliner Erfahrungen waren über 6 Stunden Schlaf möglich, insgesamt deutlich besser als erwartet.
Ist der Twiliner lauter als ein Nachtzug?
Ja, ein Bus ist grundsätzlich lauter als ein Nachtzug – Ohrstöpsel helfen, wenn man empfindlich ist.
Welche Route bin ich gefahren?
Zürich nach Barcelona.
Welche Twiliner Routen gibt es?
Zürich–Barcelona und Zürich–Amsterdam (Stand meiner Fahrt).
Wie viel kostet Twiliner?
Rund 156 CHF / 166 € regulär (Preis kann je nach Datum und Auslastung variieren).
Wie funktionieren Snacks und Onboard-Portal?
Snacks/Infos laufen über ein Onboard-Portal, das per WLAN erreichbar ist.
Wie viel Privatsphäre hat man im Twiliner?
Mehr als im Fernbus: weniger Plätze, abgetrennte Bereiche und Vorhänge sorgen für ein Premium-Gefühl.
Twiliner vs. Nachtzug – was ist besser?
Nachtzug ist oft ruhiger, Twiliner bietet dafür Business-Class-Lie-Flat Komfort und viel Platz.
Für wen lohnt sich Twiliner?
Für alle, die komfortabel über Nacht reisen wollen: Touristen, Busfans und Luxus-Reisende.