Augenflimmern, Grauer Star oder was? Teil 3 meiner Sehstörung

Jetzt gibt es Teil 3 meiner kleinen Serie. Es geht um Enttäuschungen, Augenflimmern und die tolle Beschaffenheit des deutschen Gesundheitswesens.

Die Enttäuschung

Wie ihr im zweiten Teil der Reihe lesen konntet wurde ich im Herbst 2016 erfolgreich am Grauen Star operiert. Doch ungefähr im Februar 2017 musste ich erschreckend feststellen, dass meine Beschwerden schon wieder von vorne losgehen. Auf einmal konnte ich Gesprächspartner nicht mehr fokussieren. Der milchige Fleck vor meinen Augen kam langsam wieder. OK, dachte ich. Der Nachstar ist schon da. Zwar früher als erwartet aber das wird es sein. Zwei Wochen später sagt mir der Doktor dass alles klar ist. Im doppelten Sinne, kein Nachstar. Ich falle mal wieder in ein tiefes Loch. Ganze 4 Monate habe ich wieder wie früher gesehen, fühlte mich super! „Und wie kann das sein dass nach der OP alles gut war?“ frage ich den Arzt. Mir schmettert ein ehrliches „Keine Erklärung“ entgegen.

Alles wieder auf Anfang

Der Vorteil jetzt ist, dass ich mein Leiden genauer beschreiben kann. Es ist wie ein flimmern vor den Augen. Nur dass es eben die ganze Zeit da ist. Und was kommt raus wenn man Augenflimmern bei Google eingibt? HWS-Syndrom, Migräne, Schlaganfall, etc. usw. Also gehen wir das ganze wieder von vorne an und suchen uns durch die Ärzteschaft.

Augenflimmern und HWS Syndrom

Das schien mir am logischsten. Ich sitze im Job die ganze Zeit vorm Bildschirm, habe nicht immer die beste Haltung dabei und bin jetzt (Fahrrad fahren ausgenommen) nicht gerade der sportlichste. Also ab zum Orthopäden. Der konnte nichts feststellen. Eigentlich alles in Ordnung. Wie ihr im ersten Teil lesen konntet gebe ich mich aber mit einer Meinung nicht zufrieden. Also bin ich nochmal zum Ostheopaten gegangen. Aber auch hier konnte nichts festgestellt werden außer dass ich ziemlich verspannt bin. Die Behandlung dort tat sehr gut, brachte mir aber nichts an den Augen.

Drei Tage Uniklinik Mainz

Zwischenzeitlich wollte ich nochmal, auch auf Anraten meines lokalen Augendoc , mich nochmals gründlich von einer Uniklink durchchecken lassen. Ich habe mich für Mainz entschieden und wurde nach erfolgter Voruntersuchung zwecks 24 Stunden Augendruckmessung stationär aufgenommen. Ich bin viele Stationen durchgegangen. Wahrscheinlich alles was die Augenmedizin an Gerätschaften hat habe ich gesehen. Auch ein MRT habe ich von innen gesehen. Am dritten Tag war dann mein Gespräch mit dem Professor. Das hätte ich mir aber auch sparen können, denn der schaute mir in die Augen, kurz auf die Akte und entschied dann dass es an den Netzhautnarben liegt. Das kann schon mal gar nicht sein, da ich die von Geburt an habe und nicht erst seit zwei Jahren. Aber meine Einwände werden nicht beantwortet. Der Hinweis dass ich nach der erfolgten Vitrektomie besser gesehen habe wird augenrollend wahrgenommen. Das wars! Ich kann also nur von der Uniklink Mainz abraten.

Ab in die Notaufnahme

Meinem Hausarzt habe ich zwischenzeitlich von meinem Augenflimmern erzählt. Der wollte erstmal andere Sachen ausschließen und hat 24 Stunden lang EKG und Blutdruck aufgezeichnet. Aber auch hier alles im grünen Bereich. Also gibt er mir eine Überweisung für den Neurologen.  Aber bekommt man da einen Termin? Nein. Alle die ich angefragt habe, haben mich abgewiesen. Keine Termine frei, keine neuen Patienten mehr.

Einen Morgen waren meine Beschwerden aber so stark dass ich mich wieder hilfesuchend an meinen Hausarzt gewandt habe. Der wusste sich auch nicht mehr anders zu helfen als mich in die Notaufnahme zu schicken. Das war auch ein schöner Tag! Ich saß von 09:00 Uhr – 19:00 Uhr im Wartezimmer bis ich an eine schlecht gelaunte Neurologin kam, die mir ein paar Mal über die Arme streifte, fragte ob sich das gleich anfühlt und mich dann nach Hause schickte mit den Worten, dass das nichts neurologisches sei. Man wird leider nicht ernst genommen.

Lebensstil verantwortlich für Augenflimmern?

Dann sitzt man wieder zu Hause und weiß erst einmal nicht weiter. Frustration macht sich breit. Ich kann mir das doch nicht alles einbilden. „Ich bin doch nach der OP über stockfinstere Feldwege mit dem Rad gefahren, da könnte ich jetzt nicht mal laufen. Ich kann mir das doch nicht einbilden!“, denke ich immer wieder um nicht verrückt zu werden. Aber nach dem Tal kommt auch wieder der Kampfwille! Schmeißen wir Google wieder an. Was gibt es da denn noch? Es könnten auch Durchblutungsstörungen im Gehirn sein. Wie bekommt man denn diese?

  • Übergewicht (Check, gute 25 Kg)
  • Rauchen (Check)
  • Wenig Sport (Check)

Tolle Wurst. Evtl. ist es das. Dann machen wir uns mal an diese Baustelle. Seit gut zwei Wochen habe ich meine Ernährung umgestellt. Esse wenig Kohlenhydrate, trinke nur noch Wasser (kein Saft mehr, keine Cola) und verzichte komplett auf Süßigkeiten. Dazu mache ich 3-4-mal die Woche HIIT Übungen um den Stoffwechsel zusätzlich anzuregen. In diesen zwei Wochen ist mein Gewicht bereits um 5 Kg gesunken. Eine Besserung tritt noch nicht in Kraft, aber da mache ich mir keinen Stress.

Nahrungsergänzungsmittel

Auf Anraten eines Heilpraktikers der mein Blut untersucht hat nehme ich zusätzlich noch einige Nahrungsergänzungsmittel.

Darunter sind Magnesium, OPC, Vitamin A und Fischölkapseln. Das soll den Prozess noch verstärken.

Diese Reihe endet nun erst einmal. Bei Neuentwicklungen werde ich einen vierten Teil dazu schreiben.

 

 

 

 

 

 

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