Augenflimmern, Grauer Star oder was? Meine Sehstörung Teil 1

Wie ich schon mal erwähnt habe bin ich seit Geburt sehbehindert. Das hat mich in meinem Alltag noch nie groß gestört. Doch seit Mitte 2015 werden meine Augen immer schlechter. Es legt sich ein Nebel auf beide Augen. Aber nicht flächendeckend, sondern nur partiell jeweils nasal habe ich Flecken an denen ich nur verschwommen wie durch ein Milchglas sehe. Ob es der Grauer Star, Mouche Volantes, Augenflimmern oder sonst was ist möchte ich in dieser kleinen Reihe einmal durchgehen.

Falsche Kontaktlinsen?

Als die Ausfälle erstmalig auftraten habe ich neue Kontaktlinsen bekommen. Ich habe schon als Teenager lange Jahre Kontaktlinsen getragen bis ich es irgendwann nicht mehr vertragen habe. 2015 wollte ich es mal wieder versuchen und ließ mir Neue anfertigen. Doch da war mein neuartiger Sehausfall noch nicht so fortgeschritten und ich schob alles erst einmal auf die neuen Linsen. Doch als es dann auf den Winter zuging und mein Sehvermögen immer mehr abnahm und nun auch die Nachtsicht deutlich schlechter wurde kam meine erste Google-Welle. Gibt man die Begriffe „verschwommen sehen“, „Schleier vor den Augen“ oder „plötzlicher Sehverlust“ in der Suchmaschine ein kommt man ziemlich schnell auf Grauer Star oder Mouche Volantes (kleine Punkte die im Sichtfeld mitschwingen).

Ist das Grauer Star?

Mit dieser Erkenntnis ging ich zu meinem Augenarzt. Dieser fand den grauen Star und die Mouche Volantes im Anfangsstadium. Toll, dachte ich, dann kann ich ja operiert werden. Aber das verneinte mein Augenarzt. „Sie sind erst (damals) 29. Die Beeinträchtigung kann nicht so stark sein“. Wie zu aller Höhle soll der das beurteilen können? OK, ich gebe mich eigentlich nie mit nur einer Meinung zufrieden. Daher fahre ich einige Wochen später zu einer Spezialistin nach Aahaus. Hier werde ich gleich von Anfang an auf eine Katarakt-OP vorbereitet, aufgeklärt und muss auch schon Aufklärungsbögen unterschreiben. Aber dann kommt es zur Untersuchung durch die Ärztin. Auch hier die Aussage: „Der Katarakt ist nicht ausschlaggebend für die Beeinträchtigung. Essen sie mehr Spinat und Karotten, weniger Snickers“. Ja, ich bin übergewichtig, aber der Spruch war mehr als überflüssig! Deutlich demotiviert trete ich meine Heimreise an. Aber ich will das Beste draus machen und bestelle mir Lutein Nahrungsergänzungsmittel und eine echt starke Fahrradbeleuchtung.

Es IST Grauer Star!!einself!!!

Die Monate vergehen. Meine Sicht wird immer schwammiger. Hin und wieder muss ich meine Arbeit unterbrechen weil ich nichts mehr gescheit erkennen kann. Dann geht es ab zum Arzt. Der Augenhintergrund, also die Netzhaut, ist in Ordnung. Nur meine Gesichtsfeldmessung wird immer schlechter. Im Alltag merke ich die Probleme mittlerweile auch sehr deutlich. Gehe ich in das sehr farbenfrohe Kinderzimmer meiner Tochter brauche ich ein paar Sekunden bis ich sie fokussieren kann. Auch draußen, bei starkem Sonnenschein wird es schlimmer. Immer öfter bleibt mein Lastenrad stehen und ich gehe zu Fuß.

Privat ist besser!

Aus lauter Verzweiflung suche ich nach einem Selbstzahler Augenarzt. Im Sommer 2016 unterbreche ich den schönen Garmisch Familienurlaub für einen Tag und fahre nach München zu einer reinen Privatpraxis. Das war schon sehr beeindruckend. Alleine das Klingelschild der Praxis ist wahrscheinlich teurer als mein Haus. Im Wartezimmer sitzt eine augenscheinlich arabische Familie im traditionellen Gewand. Wenn die Leute sogar aus den UAE hierher kommen kann das nicht falsch sein. Ich werde sehr gründlich untersucht, vom Prof. persönlich, an Geräten die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Im Gespräch wird mir dann erläutert, dass ich 10 % Sehkraft habe und das nie besser sein wird. Für die plötzlich auftretenden Ausfälle wird der Graue Star verantwortlich sein. Auch wenn er erst im Anfangsstadium ist  kann das bei meiner eh schon starken Sehbehinderung der Auslöser sein.

Im zweiten Teil geht es dann weiter über die Katarakt OP und die folgenden Monate!

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