Im Frühjahr 2013 kündigte sich Nachwuchs bei uns an. Also musste ein Fahrrad her mit dem ich zwei Kinder transportieren kann. Ich habe da viele Stunden mit der Recherche verbracht. Schließlich bin ich beim Babboe Big E gelandet. Es sollte folgende Kriterien erfüllen:
- E-Motor
- Viel Platz für evtl. 1-2 Fahrgäste mehr
- Günstig
- gut aussehen
Viele Räder hatte ich mir angeschaut, aber die meisten fielen aus dem Budget. Bullit, Urban Arrow, Butchers, Nihola waren damals zu teuer für mich.
Also bin ich bei Babboe gelandet. Es schien erst einmal alles ganz gut auszusehen, also bestellt und liefern lassen.
Als erstes muss ich sagen, ist es verdammt ungewohnt auf einem Dreirad zu fahren. Da braucht es erst einmal ein paar Kilometer zur Eingewöhnung. Kurven müssen langsam genommen werden, sonst fährt man eben auch mal schnell auf zwei Rädern.
Ich bin das Babboe Big E insgesamt 2,5 Jahre täglich gefahren und gehe mal kurz auf Vor- und Nachteile ein.
Vorteile Babboe Big E:
Es passt wirklich ordentlich was rein in die Kiste.
Meine beiden Knirpse plus der Wocheneinkauf (ohne Wasserkisten) haben locker reingepasst.
Das (optionale) Regendach vom Babboe Big E ist wirklich dicht! Meine Kinder haben sich tierisch gefreut trocken durch die tollsten Regenstürme zu fahren während Vati ordentlich nass wird ;-).
2014 sind wir innerhalb unserer Siedlung umgezogen. Mit dem Babboe Big E habe ich Renovierungsmaterial und eigentlich alle Umzugskisten hin und hergefahren. So hat mir der Umzug auch noch Spass gemacht.
Natürlich ist das Rad immer ein Blickfang. Egal wo man vorfährt wird man erst einmal ausgefragt und bestaunt.
Und im Winter macht das Babboe Big E natürlich richtig Spass. Bei Schnee und Glätte lässt es sich immernoch sehr gemütlich herumfahren. Auch kann man damit wunderbar einen Schlitten hinterherziehen. Wer braucht schon Berge?
Nachteile Babboe Big E:
Das Babboe ist, so gesehen, ein besseres China Rad.
Die verbauten Komponenten sind nicht gerade sehr hochwertig.
Bei mir haben sich ziemlich schnell sämtliche Spreichen gelockkert.
Am Hinterrad sind immer wieder Speichen gebrochen und es hat sich schnell ein Achter gebildet.
Durch meinen örtlichen Fahrradhändler habe ich dann das Hinterrad durch eine Rigida Big Bull austauschen lassen.
Dann war da Ruhe drin. Die Schaltung ist ziemlich wartungsintensiv (Kettenschaltung eben, muss man mögen).
Die Bremsen müssen immer wieder nachgestellt werden, da die langen Bremszüge ausleiern.
Generell ist man mit einem Dreirad nicht besonders schnell unterwegs. Auch wenn das Babboe Big E einen Motor hat. Strecken von mehr als 20 Km machen mit voller Besatzung keinen Spass. Auch bei starkem Wind mit Regenverdeck fahren ist deutlich anstrengender.
Die verbauten Frontlichter sollte man austauschen. Diese sind eher für Dämmerungsfahrten, als für richtige Nachtfahrten geeignet.
Die Griffe sind unterste Qualität. Im Sommer sind sie sehr weich geworden und zerbröselt.
Fazit:
Es hat schon sehr viel Spaß bereitet, aber eben auch Ärger. Ich würde mir das Babboe nicht noch einmal kaufen.
Seit Dezember 2015 fahre ich ein Urban Arrow. Darüber folgt auch noch ein ausführlicher Testbericht.
EDIT: Babbe hat mittlerweile neue Modelle am Start, die schon deutlich besser aussehen. Meine Gedanken dazu.
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[…] Frage nicht mehr wegzudenken aus unserem Straßenbild. Bin ich noch vor rund 11 Jahren mit meiner Kastenartigen Schrankwand durch die Gegend geradelt, dreht sich heute keiner mehr um wenn ich das Urban Arrow durch die Stadt […]