
Der Gardena Sileno Free 800 ist ein Mähroboter, der ohne Begrenzungskabel auskommt und damit besonders für Hausbesitzer interessant ist, die keine Lust auf aufwändige Verlegearbeiten haben. Gardena bewirbt den Sileno Free 800 als intelligenten Rasenmäher mit smarter Navigation – aber kann das Gerät im Alltag wirklich überzeugen? In diesem Testbericht erfährst du alles über Installation, App-Bedienung, Mähleistung und Probleme. Außerdem vergleichen wir den Gardena Sileno Free 800 mit fünf aktuellen Konkurrenten: dem Navimow i105, Mova 1000, Dreame A2, Anthbot Genie 1000 und dem Ecovacs Goat A1600, die auch alle hier auf dem Blog getestet wurden.
Inhaltsverzeichnis
Was verspricht der Gardena Sileno Free 800?
Gardena positioniert den Sileno Free 800 als leisen, vollautomatischen Mähroboter für Flächen bis 800 m², der dank „LONA Intelligence“ auf eine Kartenerstellung per GPS setzt. Statt eines Begrenzungskabels soll der Roboter durch smarte Navigation eigenständig erkennen, wo er mähen darf. Eine „Trim-to-Edge“-Funktion verspricht saubere Rasenkanten, ein zweites Mähwerk am Heck soll Rasenflächen direkt bis an Mauern und Kanten erfassen.

Installation: Viel Frust trotz guter Idee
Im Gegensatz zu RTK-basierten Mährobotern wie dem Navimow i105 oder dem Dreame A2 verzichtet der Gardena Sileno Free 800 auf eine zusätzliche Referenzstation. Das klingt praktisch, führt in der Praxis aber schnell zu Frust. Denn: Die Einrichtung ist kompliziert, wenig intuitiv und fehleranfällig.
Die Verbindung zwischen Roboter, Gateway und App zieht sich über Stunden, Updates können sich tagelang hinziehen. Nein, das ist nicht übertrieben. Die Kartenerstellung funktioniert über das Setzen von virtuellen Punkten – allerdings nur, wenn zwischen diesen ein Mindestabstand von etwa einem Meter liegt. Engstellen oder runde Bereiche lassen sich so kaum vernünftig einlernen.
Besonders unpraktisch: Die App zeigt keinen Fortschrittsbalken bei Updates, keine Echtzeitkarte und keine klaren Fehlermeldungen. In unserem Test brach der Sileno Free 800 mehrfach die Einrichtung ab oder meldete Fehler wie „Gerät steht auf dem Kopf“, obwohl es korrekt positioniert mit allen Rädern auf dem Boden war.
Mähleistung: Leise, aber chaotisch
Positiv hervorzuheben ist die Lautstärke: Der Gardena Sileno Free 800 ist extrem leise und unterbietet selbst Modelle wie den Navimow i105 oder Mova 1000. Das macht ihn besonders für den Einsatz in dicht bebauten Wohngebieten attraktiv.

Die Mählogik basiert allerdings nicht auf strukturierter Navigation, sondern auf dem Zufallsprinzip. Zwar soll sich der Sileno Free 800 merken, welche Bereiche er bereits gemäht hat, sichtbar ist das jedoch nicht – in der App fehlen jegliche Anzeigen zur Abdeckung oder Mähstatistik. Auch die „Trim-to-Edge“-Funktion funktioniert nur unzuverlässig: In vielen Testfällen blieb der Mähroboter mehrere Zentimeter vor der Rasenkante stehen oder erkannte Steinkanten nicht als Grenze.
Probleme in Serie: Software, Navigation, App
Was im Test besonders auffiel: Der Gardena Sileno Free 800 ist in vielerlei Hinsicht nicht ausgereift. Neben ständigen Verbindungsabbrüchen zwischen App, Roboter und Gateway kam es zu Positionsproblemen trotz freier Sicht zum Himmel. Die Steuerung über die App ist verzögert, teils nicht reagierend. Push-Nachrichten bei Fehlern fehlen, der Roboter bleibt kommentarlos minutenlang stehen.
Ein weiteres Problem: Hindernisse erkennt der Sileno Free 800 nur durch einen simplen Kollisionssensor. Weder Kamera noch Lidar kommen zum Einsatz. Dadurch bleibt er häufig an Objekten hängen oder schiebt sie einfach vor sich her.
Vergleich mit anderen Mährobotern
Wie schlägt sich der Gardena Sileno Free 800 im Vergleich zu anderen kabellosen Mährobotern?
Modell | Navigation | Einrichtung | Randmähen | App & Features | Preis |
---|---|---|---|---|---|
Gardena Sileno Free 800 | GPS (ohne RTK) | Aufwändig, instabil | Teilweise, ungenau | Schwache App, keine Karte | €1200+ |
Navimow i105 | RTK + Kamera AI | Sehr einfach | Sehr gut | Top App, Echtzeitkarte | €839 |
Mova 1000 | Kamera + AI | Gut | Gut | Sehr gute App | €999 |
Dreame A2 | Lidar + AI | Sehr einfach | Sehr gut | Umfangreiche Funktionen | €2499 |
Anthbot Genie 1000 | GPS + Sensorik | Ordentlich | Gut | Basisfunktionen | €1299 |
Ecovacs Goat A1600 | RKT 9 Kamera | Einfach | Sehr gut | Hochentwickelte App | €1299 |
Fazit: Der Gardena Sileno Free 800 ist trotz seines hohen Preises in nahezu allen Bereichen unterlegen. Besonders die Konkurrenz mit RTK- oder Lidar-Navigation ist dem Sileno Free deutlich überlegen – sowohl bei Mählogik, Genauigkeit als auch App-Funktionalität.
Fazit: Für wen lohnt sich der Gardena Sileno Free 800?
Der Gardena Sileno Free 800 ist nur für eine sehr kleine Zielgruppe sinnvoll: Wer ein sehr einfach geschnittenes, rechteckiges Grundstück ohne Bäume oder Hindernisse hat, bekommt einen leisen Mähroboter mit theoretisch gutem Randmähkonzept. In der Praxis ist die Umsetzung aber zu unzuverlässig, die App zu schwach und die Navigation zu fehleranfällig.

Insgesamt hinterlässt der Gardena Sileno Free 800 einen unausgereiften Eindruck. Im Vergleich zu Mährobotern wie dem Navimow i105, dem Dreame A2 oder dem Ecovacs Goat A1600 bietet er deutlich weniger fürs Geld. Wer wirklich kabellos, intelligent und bequem mähen will, sollte sich bei diesen Alternativen umsehen.
Das Übel im Video
Natürlich habe ich alle Eindrücke auch in einem Video festgehalten. Viel Spaß damit: