Es war ein wunderschöner Sommertag, als wir uns auf den Weg machten, um den neuen Nightjet der ÖBB in den sogenannten Mini-Cabins zu testen. Doch was als entspannte Reise geplant war, entwickelte sich schnell zu einem unerwarteten Abenteuer – und das in einer Art und Weise, die wir so nicht vorhersehen konnten.
Inhaltsverzeichnis
Auf nach Hamburg
Unsere Reise begann am Nachmittag in Hamburg. Ohne Sitzplatzreservierung mussten wir uns auf den Boden setzen, ein typisches Dilemma bei gut ausgelasteten Zügen. Aber das konnte unsere Vorfreude nicht trüben. Wir erreichten pünktlich den Hamburger Hauptbahnhof, aber anstatt direkt hier in den neuen Nightjet einzusteigen, wählten wir einen etwas ungewöhnlichen Weg: Mit der S-Bahn fuhren wir nach Altona, um dem Boarding-Chaos an den überfüllten Bahnsteigen des Hauptbahnhofs zu entgehen.
Altona, bekannt als Startpunkt für viele ICE- und Nachtzüge, bot uns die perfekte Gelegenheit, noch ein paar Snacks zu besorgen und das Geschehen am Bahnsteig zu beobachten. Es gab sogar einen Urlaubsexpress mit European Sleeper Wagen. Mit dem ES wollten wir eigentlich auch im Laufe deses Trips fahren, doch ein Ticket von Prag nach Brüssel war einfach viel zu teuer. Wie teuer fragst du dich? Nun, wir sind stattdessen 5 Tage nach London geflogen und haben trotzdem weniger bezahlt. Ja, wirklich!
Chaos im neuen Nightjet
Schon bald rollte der neue Nightjet ein, und wir waren bereit, unsere Mini-Cabins zu beziehen. Doch dann der Schock: Unsere kleinen Kabinen waren mit einem „DEFEKT“-Schild verschlossen.
Die anfängliche Enttäuschung war groß, und die Aussicht, 14 Stunden in einem unbequemen Sitzwagen zu verbringen (jedenfalls unbequem für eine Nacht), schien unausweichlich. Doch dann trat ein ÖBB-Mitarbeiter auf den Plan, der, wie sich später herausstellte, unser Retter in der Not sein sollte. Nach einigen Gesprächen und etwas Magie seitens des Mitarbeiters, der selbst Vater von sechs Kindern ist, bot er uns eine Lösung an, die wir nie erwartet hätten: Ein Schlafwagenabteil mit eigenem Bad und Dusche.
Die Nachtzug-Doku: Im neuen Nightjet
Kurzer Break, bevor es weitergeht. Du willst alle Eindrücke in Bewegtbild? Dann schau dir unbedingt mein YouTube Video zu der Reise an.
Das Nightjet Upgrade
Diese großzügige Geste war mehr, als wir uns erhofft hatten. Ein wirklich unverhofft tolles Upgrade! Voller Dankbarkeit richteten wir uns in unserem neuen Abteil ein, das mit seinen zwei Betten, einer Sitzbank und einem cleveren Lichtkonzept sofort unseren Nerv traf. Besonders beeindruckend war die Möglichkeit, das Licht in verschiedenen Farben zu steuern – ein kleines Detail, das uns wirklich begeisterte.
Während wir durch die Lüneburger Heide fuhren, genossen wir die Annehmlichkeiten des Schlafwagens, auch wenn nicht alles perfekt war. Die Matratzen waren zu hart, und das obere Bett hatte leider kein Fenster, was ein wenig von der Romantik einer Nachtzugfahrt nahm. Trotzdem fühlten wir uns wohl und ließen den Abend entspannt ausklingen.
Wie schläft es sich im neuen Nightjet?
Die Nacht war leider nicht so erholsam wie erhofft. Der Zug stoppte oft, und bis auf eine kurze Rangierpause in Nürnberg bekam ich jeden Bahnhof mit. Doch der bayerische Morgen brachte neue Energie, und während wir das Frühstück genossen, zog ich ein erstes Fazit unserer Fahrt.
Zu den Highlights des neuen Nightjets zählen der großzügige Stauraum unter den Betten, das gut funktionierende WLAN und die zahlreichen Steckdosen, die das Reisen deutlich angenehmer machen. Doch es gibt auch Verbesserungspotenzial: Die harten Matratzen und die nicht ganz durchdachte Lösung für das kontaktlose Laden sind Punkte, an denen die ÖBB noch arbeiten könnte.
Am Ende unserer Reise waren wir voller gemischter Gefühle. Die Nightjet-Erfahrung war insgesamt positiv, auch dank des großartigen Personals, das alles dafür tat, unsere Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit ein paar kleinen Verbesserungen – insbesondere bei den Matratzen – könnte der Nightjet ein echtes Highlight für Nachtzug-Fans werden.
Im nächsten Beitrag nehmen wir euch übrigens mit auf eine Reise von Wien nach Prag mit dem Regiojet-Service. Ein Abenteuer, das schon lange auf meiner Bucketlist stand. Also, bleibt dran und abonniert den Kanal, um keine unserer spannenden Reisen zu verpassen.
Vielen Dank fürs Lesen, bzw. Zuschauen und bis zum nächsten Mal!
Euer René
1 Response
[…] erlebt in Europa eine Renaissance, und die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) hat mit dem neuen Nightjet, insbesondere den sogenannten Mini Cabins, eine moderne Lösung vorgestellt. In diesem Blogartikel […]