Nightjet Mini Cabin: Eine neue Art des Reisens

Reisen mit dem Nachtzug erlebt in Europa eine Renaissance, und die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) hat mit dem neuen Nightjet, insbesondere den sogenannten Mini Cabins, eine moderne Lösung vorgestellt. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf das Erlebnis der Nightjet Mini Cabin, die Fahrt von Rom nach München und wie sich diese Art zu reisen von anderen unterscheidet.

Das Video zu den Mini Cabins

Natürlich habe ich wieder meine Kameras mit auf die Reise genommen. Schaut euch gerne das rund 18 Minuten lange YouTube Video zur kompletten Fahrt an:

Die Mini Cabin – Eine innovative Idee

Die Mini Cabins im neuen Nightjet sind eine revolutionäre Neuerung im europäischen Nachtzugverkehr. Sie bieten Reisenden eine kompakte, aber moderne Möglichkeit, die Nacht in einer Art „Kapsel“ zu verbringen. Jeder Passagier erhält eine eigene, verschließbare Kabine mit einer Schlafgelegenheit, einem Kissen, einer Decke und einem Laken. Zudem gibt es Stauraum für persönliche Gegenstände sowie ein kleines Willkommenspaket, bestehend aus einer Flasche Wasser und einer Manner-Waffel.

Besonders hervorzuheben ist das praktische Bedienpanel, mit dem man das Licht steuern oder den Zugbegleiter rufen kann. USB-Anschlüsse, eine Steckdose und ein induktives Ladepad sind ebenfalls in jeder Kabine vorhanden, wobei das Ladepad auf meiner Fahrt leider nicht funktionierte.

Trotz des kompakten Designs bietet die Mini Cabin ausreichend Platz zum Liegen. Für größere Menschen könnte das Sitzen jedoch etwas eingeschränkt sein. Auch das Kissen könnte für einige Reisende zu dünn sein, daher empfehle ich, einen Pullover oder Ähnliches als zusätzliche Kopfstütze mitzunehmen.

Nightjet Mini Cabin

Route und Fahrt

Unsere Reise startete in Rom, vom Bahnhof Roma Tiburtina. Dieser liegt etwa 30 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof Roma Termini entfernt und ist auch gut mit der Metro erreichbar. Mit rund 16 Stunden Fahrtzeit führt die Strecke über Florenz, Bologna, Tarvisio, Villach, Salzburg und Rosenheim nach München. Insgesamt legt der Nightjet dabei ca. 1.100 Kilometer zurück.

Während der Fahrt gibt es mehrere Haltepunkte, an denen die Reisenden die Möglichkeit haben, sich kurz die Beine zu vertreten. So auch in Florenz, wo der Zug aufgrund des Kopfbahnhofs die Fahrtrichtung wechseln muss.

Nightjet Florenz

Komfort und Schlafqualität

Ein zentraler Punkt bei einer langen Nachtzugreise ist natürlich der Schlafkomfort. Die Meinungen über die Mini Cabins gehen dabei auseinander: Einige Passagiere empfinden sie als revolutionär, andere bemängeln die Härte der Liegefläche. Persönlich war ich positiv überrascht und habe die Nacht besser geschlafen als erwartet – sogar besser als in einem regulären Schlafwagenabteil.

Einziger Nachteil: Die Lüftung lässt sich nicht individuell steuern. Gerade bei sommerlichen Temperaturen, wie sie in Italien häufig vorkommen, kann das zu einem etwas wärmeren Schlafklima führen.

Verpflegung und Service

An Bord des Nightjets gibt es WLAN, das auf meiner Fahrt durchgehend gut funktioniert hat. So konnte ich problemlos YouTube-Videos streamen und Serien anschauen – eine deutliche Verbesserung gegenüber älteren Modellen des Nightjets.

Das Frühstück wird am Morgen serviert und besteht aus Brötchen, Marmelade und einem Heißgetränk nach Wahl. Wer spezielle Wünsche wie glutenfreies Essen hat, sollte diese mindestens 72 Stunden im Voraus bei der ÖBB anmelden.

Hunde sind im Nightjet grundsätzlich erlaubt, jedoch nicht in den Mini Cabins. Reisende mit Hunden müssen ein Privatabteil buchen und darauf achten, dass ihr vierbeiniger Begleiter nicht ins Bett darf.

neuer Nightjet in München

Mein Fazit

Die Nightjet Mini Cabins sind eine spannende Neuerung im europäischen Nachtzugverkehr. Für den Preis von 54,99 Euro, inklusive Frühstück, war die Fahrt eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Flug. Obwohl es einige kleine Verbesserungsmöglichkeiten gibt, ist der Komfort der Mini Cabins für eine Nacht absolut ausreichend. Wer flexibel reist und einen günstigen Tarif erwischt, sollte die Mini Cabins auf jeden Fall ausprobieren.

Danke fürs Lesen, und bis zum nächsten Abenteuer!


Warum sind die Gleise in Italien teilweise weiß lackiert?
Die Antwort: Die weiße Farbe schützt die Gleise vor starker Hitzeeinwirkung. Eine einfache, aber effektive Lösung!

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