Der rote Eurostar! In der Eurostar Premium Klasse unterwegs

Wie ist es, mit dem roten Eurostar in der ersten Klasse, Eurostar Premium, unterwegs zu sein? Was kostet der Spaß? Und seit wann fährt der Eurostar überhaupt nach Deutschland? All das klären wir jetzt hier im neuesten Beitrag. 

Eurostar Premium – das Video

Falls ihr keine Lust habt, den ganzen Artikel zu lesen, schaut euch gerne mein YouTube Video über die Reise an. Die englischsprachige Version mit Untertiteln in über 30 Sprachen könnt ihr bei Reens-Rails einsehen.

Eurostar nach Deutschland?

Kommen wir zum ersten Punkt. Seit wann fährt der Eurostar überhaupt  nach Deutschland. Nun, das liegt daran, dass Eurostar und Thalys fusioniert haben. Der Vollzug und das Rebranding fand im Laufe des Jahres 2023 statt. Der Vorteil? Man kann nun auf einer Seite durchgehende Zugtickets von Deutschland nach London, Paris, Brüssel und mehr buchen und hat dabei die vollen Fahrgastrechte. 

Bedeutet, Reist du beispielsweise von Köln nach London, musstest du früher erst den Thalys nach Brüssel buchen und dann erst den Eurostar nach London. Kam der Thalys dann zu spät, hattest du Pech und keinen Anspruch auf Ersatzbeförderung. Jetzt sieht das ganz anders aus. 

Irgendwann mal soll es dann auch Direktzüge von London nach Köln, Frankfurt und München geben. Doch das wird aufgrund des Brexit und unseren komplett offenen Bahnsteigen eher schwierig und wird sicherlich noch einige Jahre brauchen. 

Paris Hotel Eiffelturmblick

Der Trip

Kommen wir jetzt zum eigentlichen Trip. Es ist Mitte Dezember. Wir haben ein schönes Wochenende in Paris verbracht. Die traumhafte Hinfahrt haben wir im Nightjet absolviert. Wer das noch nicht gesehen hat, der sollte sich das unbedingt nochmal ansehen

Unser Eurostar wartet auf uns. Vom Gare du Nord, dem Pariser Nordbahnhof, geht es los. Mit der Pariser Metro ist man relativ fix vor Ort. Doch Obacht an der U-Bahnstation. Es gibt mehrere Ausgänge und wir haben den falschen gewählt. Ergebnis. Wir mussten etwa 10 Minuten bis zum Eingang laufen. Das hat bei etwa 20 Minuten bis zur Abfahrt für etwas Puls gesorgt. 

So müssen wir leider an den ganzen französischen Schönheiten (damit sind natürlich die Züge gemeint) vorbeihuschen und rasen direkt zu unserem Gleis, wo auch schon unser weinroter TGV wartet. Sogar, zu unserem Glück ein frisch modernisierter Zug. Vorher bekannt als Thalys Ruby, jetzt wahrscheinlich Eurostar Ruby. 

Ab nach hinten geht es für uns. Wie schon gesagt, haben wir uns einen Platz in der ersten Klasse gesichert. Das heißt: 

  • mehr Beinfreiheit
  • verstellbare Sitze
  • eine 2-1 Bestuhlung
  • kostenlose Getränke, Mahlzeiten und Snacks

Pünktlich verlassen wir den Gare du nord. Falls ihr Zugfans seid, schaut auf jeden Fall in Fahrtrichtung links aus dem Fenster. Ihr fahrt nämlich an der Abstellung vorbei und mit Glück, so wie bei uns, geht es am alten Eurostar E300 vorbei. Der steht bei mir noch auf der Bucketlist. Obwohl wir schon ein paar mal mit dem blauen Eurostar, also dem echten Eurostar unterwegs waren, sind wir doch immer im Siemens Velaro basierten Zug gelandet. 

Kurz nach dem Start kommt auch schon die Zugbegleiterin und fragt ab ob wir an unserem Zielort ein Taxi benötigen. Der erste Hinweis darauf, dass wir hier in der ersten Klasse sitzen. 

Schauen wir mal auf den zuglauf. Es geht in 4,5 Stunden von Paris Gare du nord nach Brüssel, Lüttich, Aachen, Köln, Düsseldorf, Duisburg und schließlich nach Essen. Manche der Eurostar Züge fahren auch noch zusätzlich nach Dortmund Hauptbahnhof. 

Eurostar Streckennetz

Und dann geht es auch schon bald mit dem ersten Service los. Es gibt einen kleinen Appetizer. Es wird ein kleines Laugenbrötchen serviert.  Dazu Kaffee, Saft oder andere alkoholfreie Getränke. Wem das nicht zusagt, der hat im nahegelegenen Bordrestaurant die Möglichkeit bargeldlos weitere Speisen zu erwerben. So hat sich mein Sohn beispielsweise einen großen Cookie für 3,70 geholt. 

An Bord gibt es selbstverständlich auch WLAN. Dies ist, wie man vermutet, auf französischem und belgischem Staatsgebiet durchaus super. Ab Aachen nimmt die Qualität dann ab. Kennt man ja. 

Es ist schon echt beachtlich, wie super entspannt dieser Zug unterwegs ist. Es geht fast die ganze Zeit mit Geschwindigkeiten von 250 bis 300 zur Sache und dennoch ist alles ruhig im Zug. 

Eurostar Premium Sitze

Kommen wir nun zu den Sitzen. Wie schon erwähnt, ist das hier das neue Ruby-Konzept. Das bedeutet neue Hartschalen-Sitze, elektrisch verstellbar, weich gepolstert mit sehr großem Klapptisch, Tablet-Halterung, Steckdose, Leselicht, Anorak-Haken. Ja, so lässt es sich die viereinhalb Stunden durchaus gut aushalten. Das kann man nicht anders sagen. 

Mittlerweile haben wir auch das Eurostar-Hub Brüssel erreicht. Von hier aus kann man mit Eurostar in vier Richtungen reisen. Mit den blauen nach London, mit den roten nach Paris, Deutschland und in die Niederlande.

Eurostar nach Deutschland

Nach kurzem Aufenthalt geht es weiter mit unserem roten Raser. Schnell haben wir wieder unsere Reisegeschwindigkeit knapp unter der 300er Marke erreicht und dann dauert es auch nicht lange, bis es wieder etwas zu Essen gibt. Diesmal wird uns das Mittagessen serviert.  Es gibt Hühnchen mit Gemüse, ein kleiner Salat und ein Stück Kuchen  Dazu gibt es erneut einen Getränkeservice. 

Eurostar Premium Mahlzeiten

Und wieder ein wenig später haben wir unseren nächsten Stopp auf unserer Reise erreicht. Der Bahnhof Lüttich. Der Eurostar leert sich nun zunehmend, je mehr Stopps wir erreichen. 

Jetzt kommen wir der deutschen Grenze immer näher und, wie ich immer sage, kann man ohne aus dem Fenster zu schauen, merken wann wir genau in Deutschland sind. Der Zug wird merklich langsamer und das bordeigene WLAN wird schlechter. Zufälle gibt es. 

Wie dem auch sei. Der erste Stopp nach der Grenze ist der Bahnhof Aachen und das Personal hat hier ordentlich zu tun. Scheinbar ist eine Regionalbahn kurz vor unserer Ankunft ausgefallen und sehr viele Passagiere versuchen jetzt mit dem Deutschlandticket in diesen Zug einzusteigen. Es dauert einige Minuten und mehrere Durchsagen bis dem letzten klar geworden ist, dass man mit dem 49 € Ticket nicht diesen weinroten Hochgeschwindigkeitszug nutzen darf. 

Während wir uns jetzt Köln nähern, möchte ich nochmal über das Ticket und Alternativen sprechen. 

Eurostar Premium Ticket

Ich habe das Ticket etwa zwei Monate vor Abfahrt direkt bei Eurostar gekauft für mich und meinen Sohn. Gekostet hat es mich 208,00 €, was für diese Leistung ein ziemlich guter Preis ist. Beachtet, dass wir hier an einem Adventssonntag unterwegs sind. Nicht gerade Neben Reisezeit für die Bahn.

Alternativen zum Eurostar

Alternativen zum roten Eurostar gibt es natürlich auch. Folgende haben wir in den letzten Jahren getestet: 

Flixbus nach Paris

Flixbus über Nacht. Von Dortmund aus kann man über Nacht mit Flixbus in die französische Hauptstadt fahren. Das kann günstiger sein als der Zug, ist aber selbstverständlich sehr viel länger und nicht sonderlich komfortabel. 

Mit dem Flieger nach Paris

Eurowings fliegt auch regelmäßig. Bspw. von Düsseldorf. Preislich oft zu ähnlichen Konditionen bzw. teurer. Aber, wenn man Transfere in NRW/ Paris und die Check-In + Wartezeiten beachtet, nicht sonderlich schneller als der Zug.

Eurowings Airbus

Nightjet Paris

Und speziell für Nord/ Ost und Süddeutschland gibt es noch die Öbb Nightjets, die mit zwei Linien Paris ansteuern. Je von Wien oder Berlin startend. Das ist wahrlich ein traumhaftes Erlebnis und sollte bei jedem Reise-begeisterten mindestens ein Mal im Leben auf der Bucket list stehen. Preislich leider sehr oft teurer als der Eurostar. Dafür erhält man aber ein einmaliges Reiseerlebnis.

Nightjet Paris

Für mich ist Eurostar immer die Wahl Nummer 1! Schnell, komfortabel und preislich attraktiv.

Mittlerweile haben wir auch den Kölner Bahnhof erreicht und unser Zug ist ab jetzt fast komplett leer! Gemächlich geht es nun weiter über Düsseldorf, Duisburg bis wir schließlich in Essen sind. 

Anti-Werbekennzeichnung

Der Bericht ist vollkommen unabhängig entstanden. Meine Eurostar Premium Erfahrungen sind meine eigenen. Das Unternehmen bzw. die Presse-/ Marketing-Vertretung hat / hatte nichts damit zu tun. Die gesetzten Links sind keine Parnerlinks.

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