Flixbus USA Erfahrungen – Anders als erwartet!

In einem der letzten Blogeinträge habe ich euch von unseren Amtrak Erfahrungen von New York nach Washington berichtet. Die Rückfahrt haben wir nicht mit dem Zug bestritten sondern mit einem großen grünen Bus. Wie unsere Flixbus USA Erfahrungen waren? Warum Flixbus von Washington nach New York ganz anders verlief als erwartet und warum wir uns glücklich mit unseren grünen Riesen schätzen können. All das hier im Blog!

Flixbus USA Erfahrungen – der Hintergrund

Flixbus, bzw. Flixmobility hat eine Mission: „Paint the world green“ – sprich Flix ist auf dem Weg der größte Mobilitätsanbieter der Welt zu werden. Der europäische Fernbusmarkt ist bereits fest in grünen Händen, auch bei der Zugsparte Flixtrain hat man trotz Pandemie ein gutes Streckennetz mit modernisierten Wagenmaterial aufgebaut.

Flixtrain Hamburg Hauptbahnhof
Flixtrain in Hamburg

Doch damit geben sich die Gründer nicht zufrieden. Man hat kräftig expandiert, versucht mit Brasilien und Indien weitere große Märkte zu erschließen. Ein ziemlicher großer Baustein dieser weltweiten Mission war der Einstieg in den amerikanischen Fernbusmarkt. Man hat nicht nur viele Flixbus-Linien in den USA etabliert – Nein – Flixmobility hat mit Greyhound sogar den größten Wettbewerber bereits aufgekauft!

Flixbus USA Erfahrungen – das Video

Ich habe wieder meine Kameras mitlaufen lassen. Wer also nicht so viel lesen möchte und der englischen Sprache mächtig ist, der kann sich auch gerne mein Video zu den Flixbus Erfahrungen anschauen. Würde mich sehr über einen Besuch, einen Like oder vielleicht sogar ein Abo freuen.

Flixbus USA Tickets

Wo kauft man Tickets für Flixbus USA? Ganz einfach! Über die normale Flixbus.de Seite. Dort könnt ihr alle internationalen Verbindungen finden und bequem wie sonst auch buchen. Da gibt es absolut keinen Unterschied – egal auf welcher Seite des Atlantiks! Auch das Ticket bekommt ihr über die App, wie üblich.

Flixbus USA Erfahrungen
Flixbus in Washington

Flixbus USA Erfahrungen von Washington nach New York

So, dann steigen wir doch mal endlich ein in den eigentlichen Tripreport. Mit Flixbus von Washington nach New York startet nicht an der Washington Union Station, obwohl es da einen größeren Greyhound Busbahnhof gibt, Nein, der Eigentümer der Windhund-Busse startet mitten auf einem relativ ungepflegtem Parkplatz rund 20 Geh-Minuten entfernt vom Weißen Haus (Während ich diese Zeilen Ende 2022 schreibe, hat sich das geändert. Nun fahren die Grünen von der Union Station aus). Wir kommen rund 30 Minuten vor Abfahrt an besagtem Platz an und werden schon von einem belgischen Van Hool Bus in grün-orangem Kleid empfangen. Es warten jede Menge Menschen vor dem Bus, die Fahrt ist komplett ausgebucht. Warum das für Flixbus USA scheinbar einfacher als in Europa ist? Dazu später mehr!

Alle an Bord, wir fahren nach New York! Rein in die gute Stube! Nachdem der Fahrer uns die Plätze angesagt hat, geht es hinein in den Bus, der für uns die nächsten 4,5 Stunden Reise-Heimat sein wird. Der erste Eindruck ist recht enttäuschend, muss ich sagen.

Die Sitze sind nicht sonderlich bequem, haben kaum Beinfreiheit und die Polsterung lässt auch zu wünschen übrig. Das bordeigene WLAN funktioniert natürlich auch nicht, warum auch? Wer braucht schon Ablenkung auf 230 Meilen, die meist über Highways laufen?

Das hatte ich mir in den USA etwas anders vorgestellt. Selbst die öffentlichen Busse in New Jersey haben dick gepolsterte Ledersitze mit massig Legroom.

Flixbus usa Erfahrungen
Flixbus USA Innen

Die Fahrt geht freilich pünktlich los. Ein „Willkommen an Bord“, oder überhaupt jegliche Form von Begrüßung oder Ansage bleiben komplett aus. Lieber fängt unser Fahrer an sein Essen auszupacken und zu telefonieren. Was leider ziemlich schnell klar wird ist, dass der belgische Bus scheinbar nicht gemacht ist für amerikanische Straßenverhältnisse oder irgendwer hat die Federung ausgebaut. Eins von beidem wird stimmen. Bei jedem Schlagloch, jeder Dehnungsfuge wackelt und scheppert es dermaßen, dass man meint die Hütte zerfällt gleich in alle Einzelteile. Der Fahrstil unseres Lenkers tut sein Übriges dazu.

Fahrstil = Autoscooter

Ich weiß wirklich nicht wo unser Fahrer seinen Führerschein gemacht oder gewonnen hat. Jedenfalls kann es nicht in einer normalen Fahrschule gewesen sein. Ständig fuhr er viel zu dicht auf, scherrte wild aus, bremste stark ab, nur um danach wieder alles aus dem Bus herauszuholen was er an Beschleunigung hergab. Sagen wir es so: Jeder Gurtmuffel ist spätestens nach 10 Minuten Highway mit diesem Fahrer fürs Leben kuriert 😂

Dieser Fahrstil, die geringe Beinfreiheit und die Kombination aus schlechten Straßen und schlechter Fahrzeug-Federung machen die Fahrt zu einem kleinen Horrortrip! Das kann man nicht schön reden!

Ich mag es Bus zu fahren, wirklich! Sonst wäre ich nicht mal mit Flixbus nach London gefahren, aber das hier hat meine Liebe auf eine harte Probe gestellt.

Da war ich doch schon sehr froh nach etwa 4,5 Stunden Fahrtzeit die Lichter der New Yorker Skyline zu sehen.

Flixbus usa Erfahrungen
Flixbus in New York

Aber auch hier mitten in New York hält Flixbus nicht am Busbahnhof, sondern auf einem kleinen Parkplatz neben dem Madison Square Garden. Das ist in diesem Fall aber 100 x besser. Wer schon mal im New Yorker Busbahnhof war wird wissen was ich meine. Lieber laufe ich nachts unbekleidet mit 100 €-Scheinen beklebt über den Frankfurter Bahnhof, als ein Mal das Elend im Port Authority Terminal sehen (oder riechen) zu müssen. *Text könnte leichte Formen von Sarkasmus enthalten.

Warum ist Flixbus USA so anders?

Was ist also der Unterschied zwischen Europa und den USA? Auf jeden Fall der Komfort! Flixbus DE, Pinkbus der auch Roadjet sind vom Komfortlevel etwas vollkommen anderes als diese Fahrt-Erfahrung. Unser Bus hatte weder WLAN, noch viel Beinfreiheit oder irgendeine Form von Entertainment -System. Mir kam es das erste Mal bei Flixbus so vor als hätte ich einen Billiganbieter gewählt. Das ging mir in good old europe nie so. Entweder hatten wir immer Glück oder Flix einziges und bestes Argument „drüben“ ist einfach der Preis!

Der Preis-Hammer

Ein riesiger Vorteil für Flixbus USA sind die versaut hohen Preise im öffentlichen Fernverkehr. Wie ich euch hier bei meinem Amtrak-Artikel schon aufgezeigt habe, musst du, wenn du spontan die Strecke Washington – New York mit dem Zug fahren möchtest, fast 250 $ hinlegen.

Ein Flixbus-Ticket für den gleichen Tag kannst du hingegen schon für 57 € bekommen. Und dabei bist du, wenn es keinen Stau gibt, gerade mal 45 Minuten länger unterwegs.

Oh, mittlerweile fahren die Busse doch ab Union Station.

Bei diesem Preisgefälle musst du halt nicht mit besonderem Komfort die Kundschaft anlocken. Herrje, sollen die doch froh sein, dass das Dach dicht ist.

Da wird einem mal bewusst wie gut wir es doch haben mit unseren grünen Reisebussen!


Fazit zu Flixbus USA Erfahrungen

Es gilt wie immer beim Reisen. Tausch das Fahrzeug, tausch den Fahrer und du wirst ein ganz anderes Erlebnis erhalten! Mehr als eine Momentaufnahme ist dieser Reisebericht eben nicht. Von daher sehe ich es sportlich. Wir hatten mit unseren Flixbus USA Erfahrungen einfach mal Pech.

Würde ich nochmal mit Flixbus durch die USA fahren? Ja, na klar! Gerade für mich als Erstbesucher der Staaten war es trotz der geschundenen Knochen eine schöne Weise mal das Treiben auf den amerikanischen Highways zu erleben.

Würde ich auch längere Strecken mit dem Bus fahren? Nein, auf keinen Fall! Dafür war es mir dann doch zu unbequem.

Dennoch ist Flixbus, verglichen mit den sauteuren Amtrak-Zügen, eine gute Alternative das „Land of the free“ auch mit kleinem Budget zu entdecken.

Werbekennzeichnung

Im Text ist ein Partnerlink zu Flixbus gesetzt. Bucht ihr über diesen Link eine Reise, erhalte ich eine kleine Provision. Am Endpreis ändert sich dadurch für euch nichts! Sonst stehe ich in keinerlei Kontakt zu Flixmobility. Alle oben aufgeführten Ansichten / Erfahrungen sind meine eigenen.

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