Das easyJet Chaos – 48h zu spät gekommen

In meinem Letzten Blogeintrag habe ich euch bereits über die schlimmen Zustände am Flughafen London Gattwick berichtet. In diesem Eintrag geht die Geschichte weiter. Über das easyJet Chaos, unseren erschwerten Weg zurück nach Deutschland und einen überteuerten ICE. Let’s go!

easyJet Chaos – Wie es weiterging

London, Holiday Inn Southwark, es ist Sonntagnacht. Nach etlichen Stunden am Flughafen London Gattwick sitzen wir in unserem Not-Hotel. Die Kids haben Schokolade von dem wohl freundlichsten Rezeptionisten der Welt bekommen und meiner einer sitzt vor einer schwereren Aufgabe als gedacht. Wie kommen wir am nächsten Tag von London nach Deutschland zurück? Durch das easyJet Chaos der letzten Tage ist es fast unmöglich geworden Direktflüge nach Deutschland zu bekommen. Entweder sind die Kosten pro Kopf im vierstelligen Bereich oder es gibt nur verrückte Ersatzrouten mit Umstiegen in der Türkei, Serbien oder Mallorca.

Und nicht die gute Sorte Stopover bei der du tagsüber mal schnell einen Kaffee am Strand trinken kannst – Nein – mit 5-6 Stunden Wartezeit über Nacht in irgendeinem langweiligen Terminalgebäude. Verdammte Axt!

easyJet Chaos
Airport London City. Hier hätte es einen BA Flug für 1300 € p. P. gegeben.

Nicht nur Flüge nach Deutschland waren nicht zu bekommen, auch Verbindungen nach Polen, Frankreich, Belgien oder die Niederlande habe ich alle samt geprüft. Immer dasselbe Ergebnis. Entweder zahlt man gefühlt die gesamte Kerosin-Ladung oder man unternimmt eine halbe Weltreise.

easyJet Chaos – Mit Bus und Bahn von der Insel

Aber kein Problem, denkt sich der naive René, wir kennen ja noch andere komfortable Wege raus aus England! Flixbus und den grandiosen Eurostar – Ha, auch angeschmiert! Der Flixbus war bis zum nächsten Freitag ausgebucht, egal ob nach Paris, Brüssel, Lille oder Amsterdam und der schöne blau-gelbe Hochgeschwindigkeitszug kann am folgenden Tag nicht fahren, da in Belgien Bahnstreik ist. Zwischendurch überlege ich die Kinder in England zur Schule anzumelden. Das Schicksal möchte uns auf der Insel halten! Egal, ich gebe auf für den heutigen Tag. Noch schnell bei der Arbeit melden, dass ich nicht kommen kann und um 02:00 Uhr das Licht ausmachen.

Neuer Tag, neues Glück?

Die Nacht war kurz, der Wecker klingelte schon um 06:00 Uhr. Schnell einen Kaffee aus der Lobby geholt und wieder ran an die Internetrecherche. Vielleicht haben einige Gäste ihre Flüge storniert? Ich nehme alles was irgendwo in die Nähe Deutschlands geht, außer easyJet natürlich 🤣

Aber nein, keine Chance an diesem Montag aus England zu kommen. Weder Bus, Bahn oder Flugzeugsitze zu bekommen. Sogar die Fähre von Newcastle nach Amsterdam ist ausverkauft. Es hat leider keinen Sinn mehr weiter zu suchen. Erst ein mal das (grausame) Frühstück von Holiday Inn „genießen“ und um eine Anschlussnacht kümmern. Aber auch an der Front läuft es nach dem Motto „and the hits keep comeing“. Ja, unser kleines Hotelzimmer wäre für die kommende Nacht noch verfügbar. Allerdings würde es jetzt 375 Pfund kosten. Die vorherige hat 140 Pfund gekostet.

Booking.com

Auch wenn ich das Geld von Easyjet zurück verlangen kann, bin ich nicht bereit soviel Geld für ein Zimmer im Holiday Inn auszulegen. Also geht die Suche am Tablet weiter. Booking.com ist dabei immer eine große Hilfe, zeigt allerdings nicht alle Hotelketten an die London so zu bieten hat. Ein gutes Beispiel sind die Häuser der Kette Premier Inn. 

 Das sind gute und günstiger 3 Sterne Hotels, vergleichbar mit B&B Hotels in Deutschland. Spartanisch praktisch eingerichtet, dabei aber preiswert und gut. Hier dauert die Suche nicht allzu lang und nach gut 10 Minuten Recherche ist ein nettes Hotel in der Londoner Old city gefunden.  ein Familienzimmer für 130 Pfund. Da kann man nichts falsch machen, oder?

Zwischenzeitlich habe ich auch  mit der Rückreise Glück. Für den nächsten Tag, also Dienstag, finde ich noch verfügbare Tickets für den Eurostar von London nach Brüssel. Zwar kosten diese für uns drei 580 €, aber uns bleibt ja nichts anderes übrig, gelle? Das ist mitunter ein Grund warum ich immer innerlich lachen muss wenn ich jemanden höre der sich über die Ticketpreise bei der Deutschen Bahn beschwert. Denn der ICE von Brüssel nach Hause kostet 75 €. Einen Tag vorher gebucht, für uns alle (Kinder zahlen ja bis 14 nichts). Und das sind fast die gleichen Züge (Eurostar: Siemens Velaro E, DB: Siemens ICE 3)

easyJet Chaos

Der geschenkte Tag – Shopping und Umzug

Gut, jetzt steht er endlich, unser Fahrplan für die Rückfahrt. Zeit sich mit anderen Problemen der verlängerten Reise zu beschäftigen.  Wir haben keine sauberen Klamotten mehr. 

 Also die dreckigen Klamotten zusammengepackt, das Hotelzimmer verlassen, die Taschen an der Rezeption gelassen und mit der Underground nach Soho gefahren um ein paar Kleidungsstücke zu kaufen. 

Meine Kinder sind mittlerweile schon richtig routiniert im Londoner Leben. Die Ticket-Gates werden völlig gelangweilt mit der Kreditkarte passiert und die Orientierung ist auch schon fast ein wenig automatisiert. Das Touristen-hafte orientieren mit Maps am Ende jeder Underground Fahrt fällt immer weiter weg.

Wie auch immer, eine Shoppingrunde später holen wir unsere Taschen wieder aus dem Holiday Inn und begeben uns Richtung Premier Inn Old City, unserer nächsten Herberge für die Nacht.

Ich muss schon sagen, die „Old City“ sieht für meine schlechten Augen etwas merkwürdig aus. Unter der „Altstadt“ hätte ich mir etwas anderes vorgestellt oder haben die im 18. Jahrhundert schon 20-30 stöckige Fachwerkhäuser aus Glas und Stahl gebaut? Vielleicht lag ich ja falsch? 😂

Das Premier Inn ist jedenfalls echt nett! Günstige Zimmerrate (für London), ein ordentliches wenn auch etwas in die Jahre gekommenes Design (*hust* Maritim) und sehr nettes zuvorkommendes Personal. Was möchte man denn eigentlich mehr?

Jetzt heißt es entspannen, ein wenig die Nachrichten schauen und später noch etwas kleines Essen gehen. Der fünfte Tag in London könnte eigentlich der entspannteste von allen werden.

TV: „Breaking news: National rail strike tomorrow. No tubes, no rail services, no busses. The biggest strike in 3 decades!“

Leck mich am A####! Da bricht der Kinski in mir durch! Das ist doch jetzt nicht wirklich euer Ernst, oder? Nicht nur Lokführer werden streiken – Nein, auch Stellwerke! Das sind ja TOLLE NEUIGKEITEN!! Welche Schule wäre denn wohl für meine Kids am besten geeignet?

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