Gerade vor gut einer Stunde gab es mal wieder ein nettes neues Kamera-Gimmick aus Asien. Der DJI Osmo Mobile 6! Lohnt sich ein Upgrade? Lohnt sich ein Smartphone-Gimbal trotz der technisch guten Stabilisierung moderner Smartphones? Aus meiner Sicht macht ein Kauf / Wechsel aus nur einem einzigen Gesichtspunkt Sinn.
In diesem Post…
DJI Osmo Mobile 6 – Was ist neu?
Wie auch schon bei der DJI Osmo Action kehrt man wieder zum langen Namen zurück. Aus meiner Sicht klingt DJI Osmo Mobile 6 auch deutlich besser als DJO OM 6. Aber das ist natürlich nichts wichtiges. Viel wichtiger ist die Frage was uns neues erwartet und welche Auswirkungen das für Creator hat. Wird die „echte“ Kamera immer unwichtiger? Optisch gesehen haben wir drei Veränderungen am Osmo Mobile 6 die sofort ins Auge fallen.
- Die Grundfarbe. Der DJI Osmo Mobile 6 präsentiert sich in einem deutlich dunkleren Farbkleid. Das macht den Gimbal deutlich eleganter und unauffälliger.
- Farbakzente: Der Record-Button und das neue Rädchen (später mehr dazu) bekommen orangene Farbakzente. Das gibt dem gesamten Produkt durchaus einen etwas professionelleren Touch. So jedenfalls mein Empfinden.
- Der kleine Infoscreen: In welchem Modus arbeitet der Gimbal gerade? Welche Funktion ist auf dem Rädchen aktiv? Wie ist der Akkustand? All das lässt sich jetzt auf einem dezenten Display ablesen. Aus meiner Sicht genau die richtige Größe / Anzahl an Infos. Mehr braucht es nicht!
Verbesserte Bedienung
Eine weitere Verbesserung ist bei der Gimbalsteuerung selbst erfolgt. Der Button um die Neigung / Drehung des Gimbals zu steuern war beim DJI OM 5 ein, nennen wir es eingedrückter, kleiner Button. Nicht gerade sehr gut zu steuern. Das jetzige Design dürfte für einen deutlich besseres Nutzererlebnis sorgen.
Der DJI Osmo Mobile 6 kann jetzt auch wieder mit mehr Gewicht umgehen. Bis zu 290 Gramm darf dein Smartphone schwer sein. Der OM 5 hatte mit meinem Xiaomi Mi 11 echt ganz schöne Schwierigkeiten was in schlecht stabilisiertes Material gipfelte. Für große / schwere Telefone war der OM 5 also ziemlich unbrauchbar. Das war auch einer der Gründe warum meiner damals wieder an Amazon zurückging.
Fokusrad – Ein Schritt weiter!
Cinematisches Footage? Tolle B-Roll Aufnahmen oder einfach nur kreative Spielerei? Mit dem Drehrad bringt DJII den Smartphone-Gimbal auf die nächste Stufe! Die für mich beste Neuerung am Osmo Mobile 6! Mit dem Drehrädchen kann man den Fokus manuell ziehen oder zoomen. Der manuelle Fokus ist für mich dabei eine bahnbrechende Entwicklung um noch kreativere Ergebnisse zu erzielen. Damit, und das sage ich als Hobbyfotograf / Hobbyfilmer, macht DJI große Kamera-Rigs ein Stück überflüssiger. Klar mach die Arbeit mit großem Gerät Spaß aber gerade auf Reisen oder für schnelle Shots ist man mit dem Osmo Mobile jetzt ein Stück weit komfortabler unterwegs.
Und vergessen wir mal nicht den Preis. Der DJI Osmo Mobile 6 soll bei Markteinführung 169 € kosten (was wahrscheinlich auf 130-150 € fallen wird). Ein Kamera Rig, mit Cage, manueller Fokus-Linse, großem Gimbal und Followfokus wird mindestens das zehnfache Kosten!
DJI Osmo Mobile 6 – Quick Start für IOS
Ein weiteres nettes Feature ist der Schnellstart. Bisher nur für IOS-Geräte verfügbar. Sobald der Gimbal entfaltet wird, fährt er hoch. Steckt man dann sein IPhone samt DJI Klammer auf startet auch gleich die DJI Mimo-App und man kann sofort loslegen.
Stellt euch das Szenario nur mal kurz vor: Du bist auf Reisen, hast das iPhone mit der Klammer in der Hosentasche und den kleinen Gimbal gefaltet in der Jackentasche. Falls dir dann ein filmreifes Szenario über den Weg läuft bist du in Sekunden einsatzbereit. Aus genau solchen Gründen habe ich meine GoPro immer mit einer Klammer am Rucksack und die große Kamera am Kameragurt.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Auch dieses Jahr setzt man auf den ausziehbaren Selfiestick. Das mag für tiefe bzw. höhere Shots ganz nett sein. Aber der Gimbal sieht im komplett ausgezogenem Zustand einfach absolut furchtbar aus. Da kann es so praktisch sein wie es will 😁
Die Batterielaufzeit wird mit 6 Stunden und 24 Minuten angegeben. An und für sich eine tolle Laufzeit. Das gilt allerdings nur für perfekt ausgerichtete (leichte) Smartphones. Also am besten vor dem Einschalten mal das austarieren üben um den Akku zu schonen.
Das haben sich Nutzer noch gewünscht
Schaut man sich Kommentarspalten an, dann kommt immer mal wieder der Wunsch nach einer Blitzschuh-Halterung um Licht / externen Ton zu montieren. Wir können davon ausgehen, dass es dafür relativ zügig Angebote von Drittanbietern geben wird wie beispielsweise dieses Set für den OM 5 oder so einen L-Mount für das Stativgewinde.
Wer noch etwas Luft im Budget hat und ein nicht allzu schweres Smartphone einsetzt, sollte sich mal die DJI Mics ansehen. Diese lassen sich auch über das Handy verbinden!
DJI Osmo Mobile 6 – Fazit zum Nachfolger?
Ich hatte mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet. Doch DJI hat mich, ähnlich wie bei der Action 3, positiv überrascht. Das wir ein manuelles Fokusrad für Smartphone-Filmerei bekommen ist der Hammer und ein absolutes Kaufargument! Ich werde mir auf jeden Fall überlegen ein Exemplar zuzulegen. Gerade weil ich demnächst von Xiaomi auf Apple wechseln werde und ich mir dadurch echt Gedanken machen kann die große Cam auf kleinen Reisen zu Hause zu lassen.